Ein Abkommen zur Wiederaufnahme der Getreidelieferungen aus der Ukraine soll am Freitag in Istanbul unterzeichnet werden. (AA)
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Ein Abkommen zur Wiederaufnahme der Getreidelieferungen aus der Ukraine soll am Freitag in Istanbul unterzeichnet werden. Das teilte die türkische Kommunikationsdirektion am Donnerstag mit. Der türkische Präsident Recep Tayyip Erdoğan und UN-Chef António Guterres werden an der Unterzeichnungszeremonie im Dolmabahçe-Präsidialamt teilnehmen, bei der auch Vertreter aus Russland und der Ukraine zugegen sein werden. Der von Türkiye und den Vereinten Nationen erarbeitete Plan soll die Getreidevorräte in den ukrainischen Schwarzmeerhäfen freisetzen, die seit der russischen Invasion blockiert sind. Damit soll die weltweite Nahrungsmittelkrise gelindert werden. Letzte Woche trafen sich die Konfliktparteien in Istanbul und erzielten mit türkischen Vermittlern eine vorläufige Einigung. Der Plan sieht gemeinsame Kontrollen von Schiffen beim Verlassen und bei der Ankunft in Schwarzmeerhäfen sowie einen Mechanismus zur Gewährleistung der Sicherheit der Transferrouten vor, hieß es aus türkischen Quellen. Hierzu soll in Istanbul ein Koordinierungszentrum für die Verschiffung von Exporten eingerichtet werden, an der Vertreter der Vereinten Nationen, aus Türkiye, Russland und der Ukraine beteiligt sein sollen. USA und Russland loben türkische Vermittlungsbemühungen Ned Price, Sprecher des US-Außenministeriums, begrüßte die Ankündigung. Washington lobte die „sorgfältige Arbeit“ der UN und der „türkischen Verbündeten“, um das Getreideabkommen zu vermitteln und die weltweite Nahrungsmittelkrise zu lindern. Zugleich machte Price den Kreml für die Krise verantwortlich. Tatsache sei, dass Russland in diesem Konflikt bisher „Lebensmittel als Waffe“ eingesetzt habe. Der russische Außenminister Sergej Lawrow begrüßte ebenfalls die türkischen Vermittlungsbemühungen. „Wir messen den Bemühungen unserer türkischen Freunde große Bedeutung bei, sie sind sehr wichtig“, so Lawrow. „Wenn die ukrainische Seite zu Entminungsarbeiten bereit ist, sind wir auch bereit“, fügte der russische Außenminister hinzu. Aufgrund der russischen Offensive in der Ukraine sitzen Tonnen von ukrainischem Getreide fest. Russland wird vorgeworfen, die Nahrungsmittelkrise herbeigeführt zu haben. Moskau weist die Vorwürfe zurück und macht die westlichen Sanktionen für die Lebensmittelknappheit verantwortlich.

TRT Deutsch