Israels rechtsextremer Polizeiminister Itamar Ben Gvir während seiner Rede in einem Kongresszentrum in Jerusalem. / Photo: Reuters (Reuters)
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Bei einer rechtsextremistischen Kundgebung in einem Kongresszentrum in Jerusalem ist eine israelische Besiedlung des Gazastreifens gefordert worden. Bei der umstrittenen Veranstaltung am Sonntag wurden Tausende Teilnehmer registriert. Darunter befanden sich auch mehrere Mitglieder der Likud-Partei von Regierungschef Benjamin Netanjahu sowie weitere rechtsextreme Minister.

Es sei an der Zeit, die „freiwillige Auswanderung“ der Palästinenser aus dem Gazastreifen zu fördern, sagte Israels rechtsextremer Polizeiminister Itamar Ben Gvir. „Wenn wir keinen weiteren 7. Oktober wollen, müssen wir das Gebiet kontrollieren“, behauptete er.

Die israelische Rechte fordert die illegale Wiederbesiedlung des palästinensischen Gazastreifens. (Reuters)

Mehrere Teilnehmer der Kundgebung trugen Waffen, während außerhalb des Kongresszentrums T-Shirts mit der Aufschrift „Gaza ist Teil von Israel“ verkauft wurden. In der Halle behaupteten Redner, dass eine israelische Besiedlung Gazas die einzige Möglichkeit sei, die Sicherheit für die Menschen in Israel zu gewährleisten.

Israel hatte den Gazastreifen, das Westjordanland und Ostjerusalem nach dem Angriffskrieg von 1967 besetzt. Etwa 400.000 Israelis leben heute in völkerrechtswidrigen Siedlungen im Westjordanland. Es kommt immer wieder zu Übergriffen auf Palästinenser durch rechtsextreme Siedler.

Seit dem 7. Oktober wurden im Westjordanland mehr als hundert Palästinenser durch Siedlergewalt getötet. Rund tausend weitere wurden laut Angaben der UN-Organisation OCHA vertrieben.

Teilnehmer der Kundgebung. 2005 hatte sich Israel militärisch aus dem Gazastreifen zurückgezogen und mehr als 20 illegale israelische Siedlungen geräumt. Laut den Vereinten Nationen ist der Gazastreifen weiterhin von Israel besetztes Gebiet. (Reuters)

2005 hatte sich Israel zwar militärisch aus dem Gazastreifen zurückgezogen und mehr als 20 illegale Siedlungen geräumt. Laut den Vereinten Nationen ist der Gazastreifen jedoch weiterhin von Israel besetztes Gebiet, weil es bis auf einen Grenzübergang alle Zugänge kontrolliert. Die Hamas ging als Sieger aus den Wahlen von 2006 in Gaza hervor.

Nach palästinensischen Angaben wurden in Gaza seit dem 7. Oktober mehr als 26.000 Menschen durch Angriffe Israels getötet. Die Zahl könnte weit höher sein, da noch viele Tote unter den Trümmern liegen und nicht geborgen werden können.

TRT Deutsch und Agenturen