Ein Geflüchteter beim Nähen von Mundschutzmasken.  (TRT Deutsch)
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Die Berliner Senatskanzlei hat gemeinsam mit der Initiative GoVolunteer eine Kampagne gestartet, um das Engagement der Flüchtlinge in der Corona-Krise sichtbar zu machen und weitere Engagierte dazuzugewinnen.

In der Pressemitteilung heißt es, dass Geflüchtete sich bereits engagieren würden, „um bedürftigen Mitmenschen bei der Bewältigung der Coronakrise unter die Arme zu greifen.“

So würden die einstigen Schutzsuchenden nun ihren Beitrag leisten, „um zu helfen und der Gesellschaft etwas zurückzugeben“ – etwa bei Übersetzungen oder bei der Betreuung von Obdachlosen und Risikogruppen. Das Unterstützen des medizinischen Personals sowie der Einsatz als Rettungssanitäter würden auch zu ihren Aufgaben zählen.

Um das bestehende Engagement der Migranten koordinierter voranzutreiben, habe man nun das Projekt „Engagierte Newcomer*innen“ gestartet. Im Mittelpunkt stünden dabei Portraits von engagierten Geflüchteten mit ihren Geschichten, die anderen Mut machen sollen, sich auch zu beteiligen.

Sawsan Chebli, Staatssekretärin für Bürgerschaftliches Engagement und Mitinitiatorin der Kampagne, sagte: „Die Corona-Krise hat eine Welle der Solidarität und der Hilfsbereitschaft ausgelöst. Das tut extrem gut und stärkt den Zusammenhalt in unserer Gesellschaft, nachdem in letzter Zeit so viel Hass verbreitet wurde. Mit unserer neuen Kampagne wollen wir dazu beitragen, dass auch das freiwillige Engagement von Geflüchteten sichtbar wird und Wertschätzung erfährt. Dass sich viele Geflüchtete längst aktiv einbringen und die Zivilgesellschaft stärken, geht in den politischen Debatten oft unter. Hier wollen wir ein deutliches Zeichen setzen. Denn die Freiwilligen sind Vorbilder und gelebte Solidarität schafft Zusammenhalt.“

500 Geflüchtete hätten sich bereits für das Projekt gemeldet, um in Krisenzeiten mit anzupacken und Mitmenschen zu helfen. Die Einsatzbereitschaft zur Eindämmung des Coronavirus werde von einem Team vermittelt, sodass die Beiträge gezielt eingesetzt würden. So nähe eine Gruppe von geflüchteten Frauen Mundschutzmasken, um sie dann kostenlos zu verteilen.

„Wir alle sollten jetzt Solidarität zeigen mit Menschen, die besonders schwer unter der Krise leiden. Ich helfe deshalb älteren Menschen beim Einkaufen und gehe mit deren Hunden spazieren”, berichtet der 39-jährige Semih, der aus Syrien stammt.

„Nur wenn jeder was gibt, funktioniert die Gesellschaft, vor allem jetzt während Corona. Ich kann gut Deutsch und Arabisch und helfe deshalb als Übersetzer Patienten, die noch nicht so gut Deutsch sprechen“, betont der 23-jährige Osama aus Syrien, der die Kommunikation in Krankenhäusern mit Patienten unterstützt.

TRT Deutsch