Symbolbild: Islamophobie in Deutschland (dpa)
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Im Zusammenhang mit mehreren rassistisch motivierten Übergriffen und Drohungen gegen die Sultan-Ahmet-Moschee in Dortmund-Dorstfeld verfolgen die Ermittler offenbar eine konkrete Spur. Das berichtet der „WDR“ am Freitag.

Wie es in dem Bericht heißt, könnte Alexander M. in einer noch nicht exakt dargelegten Weise mit den islamfeindlichen Aktionen in Verbindung stehen, der zurzeit bereits wegen des Verdachts, „NSU 2.0“-Drohmails verschickt zu haben, in Frankfurt am Main vor Gericht steht.

Spuren führen nach Offenbach und Osnabrück

Im Februar war die DITIB-Moschee im Stadtteil Dorstfeld zum wiederholten Male Ziel von Vandalismus, wobei das Beschmieren der Wände mit Hakenkreuzen auf einen neonazistischen Beweggrund hindeutet. Erst vor knapp drei Wochen ging auch ein Drohschreiben bei der Gemeinde ein.

Auf dem handgeschriebenen Zettel wurden weitere Übergriffe angedroht. Unter anderem hieß es: „Wir machen eure Moschee kaputt. Der Deutsche wird es euch zeigen. Haut ab aus unserem Land, Türken.“ Die Nachricht war mit Hakenkreuzen und dem Schriftzug „NSU 2.0“ versehen.

Wie ein Polizeisprecher dem „WDR“ mitteilt, habe es im Vorjahr einen gleichgelagerten Fall in Offenbach gegeben. „Ermittlungen führten dazu nach Osnabrück. Diese Verbindung wird aktuell in die Ermittlungen miteinbezogen“, erläuterte der Sprecher. Der Drohbrief im hessischen Fall und der aus Dortmund sollen sich sehr ähneln. Nähere Angaben wolle man aus ermittlungstaktischen Gründen nicht machen.

Verdächtiger im Fall „NSU 2.0“ will nicht allein gehandelt haben

Alexander M. wird von der Staatsanwaltschaft derzeit als Einzeltäter eingestuft. Ihm werden unter anderem Beleidigung in 67 Fällen, versuchte Nötigung und Bedrohung, die öffentliche Aufforderung zu Straftaten, Volksverhetzung, der Besitz kinder- und jugendpornografischer Schriften sowie ein Verstoß gegen das Waffengesetz vorgeworfen. Der Angeklagte bestreitet, allein gehandelt zu haben, und fordert im Gegenzug zur Offenlegung angeblicher Mitwisser aus dem Polizeiapparat die Aufnahme in ein Zeugenschutzprogramm.

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TRT Deutsch