Symbolbild: Das Wappen der Berliner Polizei an einer Polizeijacke (dpa)
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Die Polizei vermutet hinter dem jüngsten Brandanschlag in Berlin-Neukölln Rechtsextremisten. Zunächst war die Polizei am Freitag von einer unpolitischen Tat ausgegangen. Am Sonntag teilte sie dann mit, an der Hauswand direkt neben dem Tatort sei ein „mit Farbe aufgetragenes NS-Symbol“ festgestellt worden.

Damit landete der Fall beim Landeskriminalamt (LKA). Laut einem Bericht des Senders rbb geht es um ein brennendes Auto und Hakenkreuz-Graffiti an einer Bäckerei mit dem Namen „Damaskus“ in der Sonnenallee. Der Fall sei an die „Besondere Aufbauorganisation“ (BAO) im LKA übergeben worden, berichtet der Sender. „Die Abteilung ermittelt seit 2019 eine Serie rechtsextremistischer Straftaten in Berlin-Neukölln.“

Seit Jahren schmieren in Neukölln Rechtsextremisten Nazi-Symbole und Drohungen an Hauswände, verschicken Hasskommentare und beschädigen Schaufenster. Anfang 2018 wurden die Autos eines Kommunalpolitikers und eines Buchhändlers angezündet. Danach durchsuchte die Polizei Wohnungen von mehreren verdächtigen Rechtsextremisten, fand aber keine Beweise.

Die Polizei hat zu der Tatserie eine Ermittlungsgruppe eingesetzt und geht inzwischen von 72 Taten aus, darunter 23 Brandstiftungen. Gegen zwei Verdächtige wurde im November wegen Nazi-Schmierereien im Jahr 2017 Anklage erhoben. Verurteilungen gab es bisher nicht.

Es sei bereits das siebte Mal, dass die Bäckerei mit Hakenkreuzen und SS-Zeichen beschmiert wurde, erklärte der Mitarbeiter der Backstube gegenüber rbb. Der Szene-Bezirk Berlin-Neukölln ist für seinen hohen Anteil an Menschen mit Migrationshintergrund bekannt.


TRT Deutsch und Agenturen