26.11.2021, Hessen, Frankfurt/Main: Ein Hinweisschild für einen Feuerlöscher hängt nahe der Anzeigetafel mit der Dax-Kurve, die im Handelssaal der Frankfurter Börse einen Kursrutsch notiert. (dpa)
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Die Angst vor weitreichenden wirtschaftlichen Folgen der neuen Corona-Variante Omikron hat die Börsen am Freitag weltweit einbrechen lassen. Verlierer des Börsentages waren insbesondere die Aktien von Airlines und Tourismusunternehmen, die angesichts neuer Reisebeschränkungen im unteren zweistelligen Bereich einbrachen. Die Entwicklungen in der Pandemie belasteten außerdem den Ölpreis, der um mehr als zehn Prozent sank. Die in Südafrika entdeckte Coronavirus-Variante B.1.1.529 könnte noch ansteckender sein als die Delta-Variante, außerdem ist unklar, ob die Corona-Impfstoffe ausreichend gegen sie wirken. Die Variante schürt daher große Bedenken hinsichtlich der Erholung der Weltwirtschaft. Sie könnte stattdessen zu neuen Lockdowns und Reisebeschränkungen führen und das Wirtschaftswachstum vieler Länder bremsen. Börsen in USA, Europa und Asien stark gefallen Das spiegelte sich am Freitag an den Finanzplätzen wider: Die Indizes in Frankfurt am Main brachen um 4,15 Prozent ein, in London um 3,64 Prozent, in Paris waren es 4,75 Prozent. Auch die Kurse an den asiatischen Börsen fielen stark. Die Handelsplätze in Tokio, Hongkong und Shanghai schlossen im Minus. Die Börse in São Paulo brach um knapp vier Prozent ein. In den USA schloss die New Yorker Börse an einem wegen Thanksgiving verkürzten Handelstag deutlich im Minus. Der Leitindex der Wall Street gab um 2,53 Prozent nach, was deutlich über dem bisherigen Rekordverlust von 2021 lag (minus 2,09 Prozent im Juli). Der Nasdaq-Index fiel um 2,23 Prozent und der breiter gefasste S&P 500-Index um 2,27 Prozent. Die Preise für Rohöl fielen je nach Sorte um mehr als zehn Prozent. Ihre Entwicklung hängt von konjunkturellen Vorhersagen ab. Sogar der Bitcoin, die führende Kryptowährung, brach um knapp acht Prozent ein. „Mit Mutationen wird gerechnet, sie sind nichts Unbekanntes“ Zugleich verwiesen Finanzmarktexperten wie Justin Tang von United First Partners darauf, dass die Welt mittlerweile an derlei schlechte Schlagzeilen gewöhnt sei. „Mit Mutationen wird gerechnet, sie sind nichts Unbekanntes.“ So prüft unter anderem bereits der Hersteller Biontech die Effektivität seines Impfstoffs gegen die neue Variante. Mehrere Länder hatten nach Bekanntwerden der neuen Virusvariante angekündigt, den Flugverkehr mit Südafrika sowie auch mit Nachbarländern drastisch einzuschränken. Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) stufte die Variante als „besorgniserregend“ ein. Die WHO empfahl den Ländern, „weiterhin eine risikobasierte und wissenschaftliche Herangehensweise bei der Verhängung von Reisebeschränkungen anzuwenden“. Als erstes Land in Europa meldete Belgien am Freitag eine Infektion mit der neuen Coronavirus-Variante. Demnach wurde die Mutante bei einem aus Ägypten zurückkehrenden Reisenden festgestellt.

AFP