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Israelische Siedler dringen in Gazastreifen ein und fordern „Wiederbesiedlung“
Extremistisch-jüdische Siedler provozieren weiter: Mit einer Flaggenzeremonie in Gaza haben israelische Siedler die „Rückkehr“ in das Gebiet gefordert – trotz Waffenruhe und unter Missachtung des Völkerrechts.
Israelische Siedler dringen in Gazastreifen ein und fordern „Wiederbesiedlung“
Foto: Amir Cohen/REUTERS
vor 6 Stunden

Mehrere israelische Siedler sind am Donnerstag in den Gazastreifen eingedrungen und haben bei einer symbolischen Flaggenzeremonie die „Wiederbesiedlung“ des Palästinensergebiets gefordert. Diejenigen, die den Gazastreifen betreten hätten, seien „in israelisches Gebiet zurückgebracht“ worden, erklärte die israelische Armee. Es sei gelungen, „dutzende“ weitere Menschen vom Grenzübertritt an einer anderen Stelle abzuhalten.

Rechtsgerichtete Nutzer verbreiteten in Onlinediensten ein Foto, das rund 20 Männer, Frauen und Kinder zeigt, die versammelt um eine Israel-Flagge stehen. Demnach wurde es in Kfar Darom aufgenommen, einem früheren illegalen Kibbuz im Zentrum des Gazastreifens, das zusammen mit 20 weiteren rechtswidrigen Siedlungen während des Rückzugs Israels im Jahr 2005 geräumt worden war.

Die provokante Aktion der Siedler war im Voraus geplant worden. Vergangene Woche hatte eine rechtsextreme Siedlerorganisation eine Flaggenzeremonie angekündigt. Dem Aufruf schlossen sich Israels rechtsextremer Sicherheitsminister Itamar Ben-Gvir sowie zehn weitere Minister und mehr als 20 Abgeordnete an.

Die israelische Armee betonte, dass „jeder Zutritt zu einem Kampfgebiet verboten ist, Zivilisten gefährdet und den Einsatz der Armee stört“.

Seit dem Rückzug aus dem Gazastreifen fordern israelisch-extremistische Rechte eine „Wiederbesiedlung“ des Gebiets. Im Zuge des israelischen Vernichtungskriegs in Gaza wurden die Befürworter einer „Rückkehr“ israelischer Siedlungen im Gazastreifen lauter. Die von US-Präsident Donald Trump vermittelte und derzeit gültige Gaza-Waffenruhe sieht jedoch den Komplettabzug Israels aus dem palästinensischen Küstenstreifen vor.

Am 10. Oktober war eine Waffenruhe zwischen der palästinensischen Organisation Hamas und Israel auf Grundlage des US-Friedensplans in Kraft getreten – mehr als zwei Jahre nach Beginn des Gaza-Kriegs. Die Waffenruhe wird jedoch immer wieder seitens des israelischen Militärs gebrochen.

Nach Angaben des palästinensischen Gesundheitsministeriums tötete Israel seit dem 7. Oktober 2023 mehr als 70.660 Menschen in Gaza, die meisten davon Frauen und Minderjährige. Demnach wurden mehr als 171.000 Menschen verletzt.

QUELLE:TRT Deutsch und Agenturen