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UN: RSF tötete im Sudan in drei Tagen mehr als 1000 Zivilisten
Die RSF-Miliz hat entsetzliche Gräueltaten im Sudan verübt. Laut einem aktuellen UN-Bericht tötete sie im Frühjahr binnen weniger Tage hunderte Menschen in einem Flüchtlingslager. Die UN sprechen von gravierenden Völkerrechtsverletzungen.
UN: RSF tötete im Sudan in drei Tagen mehr als 1000 Zivilisten
Foto: Amr Abdallah Dalsh/REUTERS
vor 6 Stunden

Im Sudan hat die Miliz Rapid Support Forces (RSF) bei ihrem dreitägigen Großangriff auf das Flüchtlingslager Samsam im Frühjahr nach Angaben der Vereinten Nationen (UN) mindestens 1.013 Zivilisten getötet. Im neuen Bericht des UN-Büros für Menschenrechte heißt es weiter, durch den Angriff vom 11. bis 13. April seien mehr als 400.000 Bewohner des Lagers aufs Neue vertrieben worden. 

Den seit April 2023 andauernden Krieg im Sudan, in dem sich die sudanesische Armee und die RSF-Miliz gegenüberstehen, bezeichnen die UN als größte humanitäre Krise der Welt. Zwölf Millionen Menschen wurden durch die Kämpfe vertrieben, jeder zweite Einwohner des nordostafrikanischen Landes ist von Hunger bedroht. Beobachter befürchten eine Destabilisierung der gesamten Region. Gleichzeitig erfährt die Lage im Sudan wenig internationale Aufmerksamkeit.

Der Bericht des UN-Büros für Menschenrechte listet Tötungen, Vergewaltigungen und andere Formen sexueller Gewalt, Folter und Entführungen während des dreitägigen Großangriffs der RSF auf das Lager auf. Es handle sich um ein konstantes Muster „schwerer Verstöße gegen das humanitäre Völkerrecht und massiver Verletzungen der Menschenrechte“. 

In den Monaten vor dem Angriff blockierte die RSF laut dem Bericht die Einfuhr von Lebensmitteln, Wasser, Treibstoff und anderen Gütern in das Lager und griff diejenigen an, die versuchten, Nachschub zu bringen. Um zu überleben, hätten viele Familien ihren Kindern Tierfutter wie Erdnussschalen gegeben. Der UN-Hochkommissar für Menschenrechte, Volker Türk, appellierte eindringlich: „Die Welt darf nicht tatenlos zusehen, wie sich eine solche Grausamkeit im Sudan als alltägliche Realität verfestigt.“

QUELLE:TRT Deutsch und Agenturen