Die weltweiten Lieferengpässe aufgrund der Corona-Pandemie und des Ukraine-Krieges machen Türkiye zu einem begehrten Standort für deutsche Unternehmen. Thilo Pahl, Hauptgeschäftsführer der Türkischen Auslandshandelskammer (AHK) in Istanbul, sieht die geografischen Vorteile des Landes als Hauptgrund für den Investitionsboom, wie er dem Handelsblatt (Montagsausgabe) mitteilt.
Vor Kriegsanfang im Februar 2022 hatte das Volumen an ausländischen Direktinvestitionen 464 Millionen Dollar betragen. Im vergangenen Juni erreichte dieser Wert laut der türkischen Zentralbank 1,7 Milliarden Dollar.
Statistiken zeigten, dass besonders der Krieg in der Ukraine die Ansiedlung von Unternehmen in dem eurasischen Land fördere, sagt Pahl. „Das Potenzial für einen erweiterten Handelskorridor aus Asien über die Türkei nach Europa ist da.“
Ähnlich sieht es auch Tobias Bartz, CEO der westfälischen Speditionsgruppe Rhenus: „Wir stellen fest, dass Unternehmen ihre Betriebe aus Asien wieder in die Nähe Europas verlagern wollen“, sagt Bartz dem Handelsblatt.
Die Autoren des Beitrags stellen fest, dass viele Unternehmen inzwischen Standorte bevorzugen, die im Notfall auch per Bahn oder Lkw liefern können. Das habe auch die türkische Wirtschaft erkannt und schnell darauf reagiert.
Anstatt im Lockdown ihre Verluste zu zählen, hätten die türkischen Unternehmer erfolgreich die Löcher in der globalen Lieferkette mit türkischen Produkten gefüllt, so der Bericht. So sei das Exportvolumen trotz Krisen und anhaltender Inflation in den vergangenen Jahren deutlich gestiegen.
13 Sep. 2022
TRT Deutsch
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