Das türkische Kernkraftwerk Akkuyu wird im Jahr 2023 in Betrieb gehen, wenn das Land sein 100-jähriges Bestehen als Republik feiert. Das teilte der Präsident Recep Tayyip Erdoğan bei der Zeremonie des ersten Spatenstichs für die dritte Phase des Projekts mit. An der Veranstaltung nahm auch der russische Präsident Wladimir Putin per Videokonferenz teil.
Das Akkuyu-Kernkraftwerk, das in Kooperation mit Russland errichtet wird, soll jährlich 35 Milliarden Kilowattstunden Strom produzieren und damit etwa zehn Prozent des türkischen Strombedarfs decken. Die Entscheidung, die Kernkraft in die nationale Energieinfrastruktur einzubeziehen, sei ein strategischer Schritt in Richtung Energieversorgungssicherheit, so Präsident Erdoğan.
Die Türkei werde sicherstellen, dass das Atomkraftwerk den Standards der Internationalen Atomenergiebehörde entspricht. Das Projekt werde mit den modernsten Sicherheitssystemen ausgestattet.
Das türkische Staatsoberhaupt hob die Bedeutung der Rolle der Kernenergie in der Energiepolitik der Türkei hervor. Er informierte, dass der Anteil der einheimischen, erneuerbaren Energie im Gesamtverbrauch inzwischen auf 63,7 Prozent angestiegen sei. Die Entdeckung von 405 Milliarden Kubikmetern Erdgas im Schwarzen Meer durch die Türkei sei ein wichtiger Schritt in Richtung Energieunabhängigkeit, merkte er an.
Akkuyu – Neue Ära
Mit dem türkisch-russischen Gemeinschaftsprojekt Akkuyu habe eine neue Ära begonnen, unterstrich der russische Präsident Putin in seiner Ansprache. Er nannte das Atomkraftwerk ein „wahrhaftiges Vorzeigeprojekt“.
Das gemeinsame Projekt werde wesentlich dazu beitragen, der Türkei zu helfen, Energiesicherheit zu erreichen. Es werde die Wirtschaft des Landes weiter stärken, sagte das Staatsoberhaupt Russlands.
Das staatliche russische Kernenergieunternehmen Rosatom baut die Anlage an der Mittelmeerküste in der südlichen Provinz Mersin. Die beiden Länder unterzeichneten 2010 ein Kooperationsabkommen und begannen 2018 mit dem Bau.
Mehr dazu: Israel bereit zur Energie-Kooperation mit Türkei im östlichen Mittelmeer
10 März 2021
TRT Deutsch
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