31. August 2021, Belgrad: Der türkische Außenminister Mevlüt Çavuşoğlu bei der gemeinsamen Pressekonferenz mit seinem serbischen Amtskollegen Nikola Selakovic. (AA)
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Der türkische Außenminister Mevlüt Çavuşoğlu hat vor einer neuen Migrationswelle aus Afghanistan gewarnt. Während der gemeinsamen Pressekonferenz mit seinem serbischen Amtskollegen Nikola Selakovic in Belgrad unterstrich Çavuşoğlu am Dienstag, dass die Türkei ihren Verpflichtungen hinsichtlich der Aufnahme von Schutzsuchenden bislang nachgekommen sei. Das Land könne keine weiteren Flüchtlinge aufnehmen.
Es sei nicht „richtig“ und „gerecht“, dass von Ankara erwartet werde, all diese Probleme alleine zu lösen. Der Minister kritisierte zudem die Europäische Union und die internationale Gemeinschaft für ihre mangelnde Bereitschaft, zur Lösung dieses Problems beizutragen.
Um dem Fluchtproblem entgegenzuwirken, sei eine inklusive Regierung in Afghanistan erforderlich, so Çavuşoğlu. Es müsse abgewartet werden, wie die künftige Regierung des Landes aussehen werde.

„Die Menschen verlassen ihr Land auch aufgrund von wirtschaftlichen Problemen“, fügte er hinzu. Humanitäre Hilfen und Projekte, die Arbeitsplätze schaffen, müssten deshalb durch internationale Anstrengung durchgesetzt werden. Çavuşoğlu erinnerte indes daran, dass der Türkische Rote Halbmond mit der humanitären Hilfe für die Region bereits angefangen habe.
Am Montag hatte Çavuşoğlu am Treffen der G7-Außenminister zur Lage in Afghanistan teilgenommen. Dabei sei unter anderem die Situation des Flughafens in Kabul besprochen worden. „Wir sind ein Land, das zur Kooperation mit allen Ländern bereit ist“, unterstrich der türkische Minister. In regionalen Fragen sei Ankara ein wichtiger Akteur.




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