Nach dem Angriff Russlands auf die Ukraine haben die Anleger sich weiter vom russischen Aktienmarkt zurückgezogen. Der RTS-Index brach am Donnerstag um fast die Hälfte auf 612 Punkte ein. Binnen sechs Handelstagen summieren sich die Verluste nun auf rund 60 Prozent. Allein am Mittwoch verloren die Aktien des Energieriesen Gazprom gut ein Viertel ihres Werts. Der Handel wurde nach zwischenzeitlicher Unterbrechung wie auch an der Börse in der zweitgrößten Stadt St. Petersburg wieder aufgenommen.
Anleger blicken vor allem auf neue Sanktionen des Westens gegen Russland. Die geplanten Schritte werden nach Angaben von EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen den Zugang russischer Banken zu den europäischen Finanzmärkten stoppen. Zudem sollen russische Vermögenswerte in der EU eingefroren werden, und wichtigen Sektoren der russischen Wirtschaft soll der Zugang zu Schlüsseltechnologien und Märkten verwehrt werden.
Die russische Notenbank griff unterdessen dem taumelnden Rubel unter die Arme. Nachdem die Landeswährung wegen des Angriffs auf die Ukraine am Morgen auf ein Rekordtief zum US-Dollar gefallen war, kündigte die Zentralbank Interventionen an. Die Maßnahmen hätten zudem das Ziel, die russischen Banken angesichts weiterer Sanktionen des Westens mit Liquidität zu versorgen.
24 Feb. 2022

Russland: Rubel und Aktienmarkt brechen ein - Vorbereitungen auf Sanktionen
Nach Russlands Angriff auf die Ukraine ziehen sich Anleger weiter vom russischen Aktienmarkt zurück. Auch der Rubel stürzte auf ein Rekordtief ab. Die russische Notenbank kündigte unterdessen „Interventionen“ zur „Stabilisierung der Lage“ an.
Agenturen
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