Das für die Zertifizierung der Gaspipeline Nord Stream 2 notwendige Tochterunternehmen ist gegründet. Die Gastransportgesellschaft Gas for Europe GmbH habe ihren Sitz in Schwerin, wie das Unternehmen am Mittwoch mitteilte. Die Bundesnetzagentur hatte im November ein Zertifizierungsverfahren ausgesetzt und eine entsprechende Auflage erteilt.
Gas for Europe werde Eigentümerin und Betreiberin des deutschen Teils der Pipeline, hieß es in der Mitteilung. Dazu gehören demnach der rund 54 Kilometer lange Leitungsabschnitt in deutschen Territorialgewässern sowie die Anlandestation in Lubmin in Mecklenburg-Vorpommern. Zum Geschäftsführer sei Reinhard Ontyd bestellt worden. Er sei im Management verschiedener Energieunternehmen tätig gewesen.
Die Gas for Europe wird nach eigenen Angaben nun alle Anstrengungen darauf ausrichten, die Anforderungen zur Fortsetzung des Zertifizierungsverfahrens zu erfüllen.
Zertifizierung durch Bundesnetzagentur steht noch aus
Die Ostsee-Gaspipeline Nord Stream 2 von Russland nach Deutschland ist zwar fertiggestellt, aber noch nicht in Betrieb. Eine Zertifizierung eines unabhängigen Transportnetzbetreibers durch die Bundesnetzagentur steht noch aus. Die Bonner Behörde hatte das Verfahren im November vorerst gestoppt und darauf verwiesen, dass der Transportnetzbetreiber ein Unternehmen nach deutschem Recht sein müsse. Die Nord Stream 2 AG hat ihren Sitz im schweizerischen Zug. Durch die Pipeline sollen jährlich etwa 55 Milliarden Kubikmeter Gas fließen.
Die Bundesnetzagentur kann nach eigenen Angaben derzeit nicht prognostizieren, wann das Verfahren wieder aufgenommen werden kann. „Das Zertifizierungsverfahren bleibt so lange ausgesetzt, bis die Übertragung der wesentlichen Vermögenswerte und personellen Mittel auf die Tochtergesellschaft abgeschlossen ist und die Bundesnetzagentur in der Lage sein wird, die Unterlagen der Tochtergesellschaft auf ihre Vollständigkeit hin zu prüfen“, teilte die Behörde mit.
dpa
Ähnliche Nachrichten

Verband: Pkw-Neuzulassungen in der EU drastisch zurückgegangen
Die Automobilbranche in der Europäischen Union leidet weiter unter den Auswirkungen der Lieferkettenprobleme. Im April sank die Zahl der Neuzulassungen im Vergleich zum Vorjahreszeitraum um etwa 20 Prozent. Am stärksten betroffen war Italien.

Inflation in Russland auf höchstem Stand seit zwei Jahrzehnten
Die Inflation in Russland hat mit 17,8 Prozent einen neuen Höchststand verzeichnet. Vor allem bei Lebensmitteln ist die Inflation zu spüren. Der Ukraine-Krieg, die Corona-Pandemie und die Sanktionen des Westens sind wesentliche Faktoren.
Selbe Kategorie
Worüber möchten Sie mehr erfahren?
Beliebt

Iran: Rätselhafte Vergiftungswelle beunruhigt die Bevölkerung
Bei einer landesweiten Anschlagswelle im Iran wurden Hunderte Schulmädchen vergiftet. In Regierungskreisen werden Extremisten dahinter vermutet. Eine offizielle Stellungnahme aus Teheran steht aber noch aus. Die Wut und Sorge der Eltern wächst.