Der ukrainische Außenminister Dmytro Kuleba ist am Mittwochabend in Antalya in der Türkei eingetroffen, wo er am Donnerstag mit seinem russischen Kollegen Sergej Lawrow über Möglichkeiten zur Beendigung des Kriegs in der Ukraine beraten will. Das teilte der ukrainische Außenamtssprecher Oleg Nikolenko am Abend auf Facebook mit. Die Gespräche der beiden Minister mit ihrem türkischen Kollegen Mevlüt Çavuşoğlu sollen schon am Donnerstagmorgen beginnen.
Als Bedingung für eine Einstellung der Gefechte fordert Russland, dass sich die Ukraine in ihrer Verfassung für neutral erklärt. Zudem müsse Kiew die annektierte Schwarzmeer-Halbinsel Krim als russisch sowie die Separatistengebiete als unabhängig anerkennen. Die Ukraine lehnt das bisher zwar in weiten Teilen ab, Präsident Wolodymyr Selenskyj hat sich aber gesprächsbereit gezeigt und zuletzt eine gewisse Kompromissbereitschaft angedeutet.
Auch der Chef der Internationalen Atomenergiebehörde (IAEA), Rafael Grossi, kündigte am Mittwochabend an, dass er in die türkische Stadt reisen werde. Nach einer Reihe von Vorfällen in ukrainischen Atomanlagen seit Beginn der russischen Invasion hatte Grossi am Freitag Verhandlungen zu Sicherheitsgarantien für AKWs und andere Einrichtungen mit Atom-Material zwischen ukrainischen und russischen Vertretern vorgeschlagen, um einen schweren Atomunfall zu vermeiden. Ob Grossi mit den Chefdiplomaten der Kriegsparteien spricht oder ob auch Vertreter von Nuklearbehörden aus Kiew und Moskau anwesend sein werden, war zunächst nicht bekannt.
10 März 2022
Ukrainischer Außenminister zu Gesprächen in Antalya eingetroffen
Erstmals seit Beginn des Krieges kommen die Außenminister Russlands und der Ukraine in Antalya zusammen. Der ukrainische Chefdiplomat Kuleba traf in der Türkei ein. Die Gespräche mit dem türkischen Amtskollegen Çavuşoğlu sollen am Morgen beginnen.
dpa
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