Der Eingang zum türkischen Außenministerium. (AA)
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Das türkische Außenministerium hat die jüngsten Äußerungen des österreichischen Bundeskanzlers Sebastian Kurz über Flüchtlingsbewegungen aus Afghanistan verurteilt. Die Türkei sei nicht der „Grenzwächter“ oder das „Flüchtlingslager der EU“, betonte das türkische Außenamt am Montag. Zuvor hatte der österreichische Bundeskanzler Sebastian Kurz die Türkei als einen „geeigneteren Ort“ für Flüchtlinge aus Afghanistan bezeichnet.

Anstatt die Bedeutung der Zusammenarbeit hervorzuheben, „um das Problem der irregulären Migration zu lösen“, sei eine solche Haltung „sowohl egoistisch als auch nicht hilfreich“, heißt es in der Erklärung.

Das Außenamt unterstrich, dass die Türkei keine weiteren Migrationsströme aufnehmen werde. „Wir vermitteln unseren Gesprächspartnern diese Haltung bei jeder Gelegenheit und auf jeder Ebene“, so das Außenamt.

Im Interview mit der „Bild am Sonntag“ hatte Kurz gesagt: „Wenn Menschen fliehen müssen, dann halte ich Nachbarstaaten wie die Türkei oder andere sichere Teile Afghanistans definitiv für den richtigeren Ort, als dass die Menschen alle nach Deutschland, Österreich oder Schweden kommen“.

Diese Aussagen stießen in den sozialen Medien auf breite Kritik, da die Türkei kein Nachbarstaat Afghanistans ist und bereits mehrere Millionen Flüchtlinge beherbergt. Auch das türkische Außenministerium verwies auf die geografische Falschaussage.

Anlass für die Äußerungen des österreichischen Kanzlers war der Abzug der Nato-Truppen aus Afghanistan, der zum Vormarsch der Taliban in dem Land führte. Tausende Menschen sind seitdem auf der Flucht. „Ich möchte genau diese kranke Ideologie nicht nach Europa importieren“, sagte Kurz.

TRT Deutsch