Die UN-Hochkommissarin für Menschenrechte, Michelle Bachelet, hat die Tötung des Afroamerikaners George Floyd infolge eines Polizeieinsatzes in der US-Stadt Minneapolis verurteilt. Floyds Tod sei nur der jüngste Vorfall in „einer langen Reihe von Tötungen unbewaffneter Afroamerikaner durch US-Polizeibeamten“, kritisierte Bachelet am Donnerstag.
Die Behörden in den USA müssten „ernsthafte Maßnahmen“ ergreifen, um solche Tötungen zu verhindern und die Täter zur Rechenschaft zu ziehen, erklärte Bachelet. Es müsse auch untersucht werden, welche Rolle „fest verwurzelte und verbreitete Diskriminierung“ von Menschen anderer Hautfarbe bei solchen Verbrechen spiele, forderte sie weiter.
Floyd war am Montag nach einem brutalen Polizeieinsatz gestorben. Videos von Passanten zeigten, wie ein Polizeibeamter minutenlang sein Knie in den Hals des am Boden liegenden Verdächtigen drückte - und diese Position auch beibehielt, nachdem der Mann nach Luft gerungen und anschließend das Bewusstsein verloren hatte.
Der Fall hat in den USA Entsetzen und heftige Proteste hervorgerufen. Die vier an dem Einsatz beteiligten Polizisten sind entlassen worden. Die Bundespolizei FBI untersucht den Vorfall. In der Stadt im US-Bundesstaat Minnesota ist es seit Dienstagabend wiederholt zu Demonstrationen und schweren Ausschreitungen gekommen.
29 Mai 2020
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dpa
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