Ein PKK/YPG-Terrorist mit einer BGM-71 TOW-Panzerabwehrlenkwaffe in Manbidsch-Region, Nordsyrien. (AA)
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Unweit der türkischen Grenze in der nordsyrischen Region Manbidsch soll die Terrorgruppe PKK/YPG Panzerabwehrraketen aus US-amerikanischer Produktion aufgestellt haben. Aufnahmen der Nachrichtenagentur Anadolu vom Mittwoch zeigen schwer bewaffnete Terroristen – unter anderem mit einer TOW-Panzerabwehrwaffe aus den USA. Die Waffen, darunter auch welche aus russischer Produktion, sollen Richtung Dscharabulus zielen. Dieses Gebiet wird von der syrischen Opposition kontrolliert, die eng mit den türkischen Streitkräften zusammenarbeitet.

Die TOW-Panzerabwehrwaffe gilt als eine der effektivsten ihrer Art. Sie kann auch unter widrigen Umständen gegen gepanzerte Fahrzeuge eingesetzt werden.

Immer wieder verübt die Terrorgruppe PKK/YPG Anschläge in den Regionen Dscharabulus, Afrin und Azaz gegen die syrische Opposition und türkischen Hilfstruppen. Die Angriffe erfolgen zumeist aus den Orten Manbidsch und Tel Rifaat.

Türkischer Außenminister spricht von „wachsender Bedrohung“

Der türkische Außenminister machte am gleichen Tag auf die „wachsende Bedrohung durch die PKK/YPG aus dem Norden Syriens“ aufmerksam. Auf einer gemeinsamen Pressekonferenz mit seinem russischen Amtskollegen Sergej Lawrow in Ankara sagte er: „Es ist für uns unmöglich, die Angriffe dieser Gruppen zu tolerieren.“ Lawrow kritisierte in diesem Zusammenhang die Unterstützung von „Terrororganisationen“ durch die USA.

Çavuşoğlu brachte zum Ausdruck, dass Ankara von den USA, aber auch von Russland erwarte, dass sie ihren Verpflichtungen im Anti-Terror-Kampf in Syrien nachkommen. Er wies dabei auf eine im Oktober 2019 unterzeichnete Vereinbarungen hin. „Sowohl die USA als auch Russland haben sich verpflichtet, diese Region von den Terroristen zu befreien. Es ist unser natürliches Recht, von ihnen zu erwarten, dass sie diese Verpflichtungen erfüllen", betonte der türkische Chefdiplomat.

PKK/YPG-Terroristen mit einem Mörser in der Manbidsch-Region, Nordsyrien.  (AA)

Nicht eingehaltene Versprechen

Im Jahr 2019 hatte sich Russland dazu verpflichtet, die Terrororganisation PKK/YPG aus den Gebieten Tel Rifaat und Manbidsch zu entfernen. Die Vereinbarung wurde während der türkischen Operation „Friedensfrühling“ getroffen. Auch der damalige US-Vizepräsident Mike Pence hatte Türkiye zugesagt, dass sich die Terrorgruppe PKK/YPG aus dem Gebiet zurückziehen werde. Doch weder Moskau noch Washington setzen ihre Versprechen um.

Seit 2016 hat Ankara drei erfolgreiche Anti-Terror-Operationen an seiner Grenze zu Syrien durchgeführt. Erklärtes Ziel war die Bildung eines Terrorkorridors zu verhindern und eine Rückkehr von Geflüchteten in die befreiten Gebiete zu ermöglichen.

Die PKK wird unter anderem in Türkiye, EU und den USA als Terrororganisation eingestuft. Sie führt seit fast 40 Jahren einen Terrorkrieg gegen den türkischen Staat und wird für den Tod von rund 40.000 Mensch verantwortlich gemacht. Die YPG ist der Syrien-Ableger der PKK.


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TRT Deutsch