Boeing 737 (Reuters)
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Laut einem Bericht der New York Times haben niederländische Behörden die Ursache für den Flugzeugabsturz der Turkish Airlines im Jahr 2009 verheimlicht. Boeing habe dafür Druck ausgeübt.

Die Maschine der Turkish Airlines befand sich zu dem Zeitpunkt auf dem Flug von Istanbul nach Amsterdam. Bei der Landung auf dem Amsterdamer Flughafen Schiphol stürzte die Maschine des Typs Boeing 737-800 ab. Dabei kamen neun Menschen ums Leben, 84 Passagiere wurden verletzt.

In dem Untersuchungsbericht der niederländischen Flugsicherheitsbehörde wurden die technischen Mängel und Konstruktionsfehler der Boeing 737 nicht erwähnt oder runtergespielt. Als Ursache des Absturzes gaben die Experten Pilotenfehler an. Wie aus der New York Times hervorgeht, geschah dies auf Druck der US-Behörde. Im Abschlussbericht sollte auf Drängen der USA Herstellungsfehler ausgeschlossen werden. Der wahre Grund wurde somit vertuscht.

Laut Sicherheitsexperten gab es Schwierigkeiten mit der neuen Software, die mit dem Typ 737 nicht kompatibel war. Darüber hätte Boeing die Piloten aber informieren müssen, so der Experte für Flugsicherheit, Sidney Dekker. In dem Bericht aus dem Jahr 2010 war das Problem mit dem Höhenanzeiger nicht veröffentlicht worden.

Bei der Maschine der Turkish Airlines befand sich das Steuerungssystem auf der rechten Seite. Die Piloten erkannten die ungenauen Höhenwerte vom Sensor auf der linken Seite, ignorierten dies aber, da es nicht das Triebwerkssystem steuert. Bei dieser Konstruktion kontrollierten die Sensoren auf der linken Seite aber auch den Triebwerksschub. Diese kritischen Information waren nirgends im Handbuch der Boeing-Piloten zu finden, erfuhr Dr. Dekker.

Auch David Woods, Professor an der Ohio State University und Berater der US-Luftfahrtbehörde, ist der Meinung „Der Unfall mit Turkish Airlines hätte alle aufwecken müssen.“Das Unternehmen nahm die Software- und Konstruktionsfehler der Boeing 737 nicht ernst, so der Bericht der New York Times. Alle 400 Max-Flugzeuge sind seit den zwei Unfällen, bei denen 346 Menschen ums Leben kamen, am Boden geblieben.


TRT Deutsch und Agenturen