Israels Vernichtungskrieg in Gaza geht weiter / Photo: AA (AA)
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Israel hat am Freitag seine massiven Angriffe auf den Süden des Gazastreifens fortgesetzt. Augenzeugen und der palästinensische Rote Halbmond sprachen von israelischen Luftangriffen und Artilleriebeschuss in den frühen Morgenstunden in der Stadt Chan Junis. Die palästinensische Nachrichtenagentur Wafa berichtete, in der Nacht habe Israel wieder zahlreiche Menschen getötet und verletzt.

Der palästinensische Rote Halbmond meldete „intensiven Artilleriebeschuss“ in der Nähe des al-Amal-Krankenhauses in Chan Junis. Laut dem Gesundheitsministerium in Gaza wurden bei den nächtlichen Angriffen mindestens 77 Menschen getötet.

Derweil wurden Differenzen zwischen Israel und seinem wichtigen Verbündeten USA deutlich. Das Weiße Haus ging auf Distanz zu Äußerungen von Israels Regierungschef Benjamin Netanjahu, der am Donnerstag gesagt hatte, Israel werde künftig „Sicherheitskontrolle über alle Territorien westlich des (Flusses) Jordan“ haben müssen, was der palästinensischen Souveränität entgegensteht.

Der Sprecher des Nationalen Sicherheitsrates der USA, John Kirby, sagte dazu, die USA und Israel würden dies „offensichtlich unterschiedlich ansehen“. Zuvor hatte bereits US-Außenminister Antony Blinken gesagt, dass die USA die Schaffung eines palästinensischen Staates unterstützen. Sonst könne es keine „echte Sicherheit“ geben.

Israel führt einen Vernichtungskrieg in Gaza

Der israelische Krieg im Gazastreifen dauert seit mehr als drei Monaten an. Israel nahm den Vergeltungsschlag der palästinensischen Widerstandsorganisation Hamas am 7. Oktober als Vorwand, um einen Vernichtungskrieg gegen die Menschen in Gaza zu starten. Ultrarechte Politiker der Regierung von Ministerpräsident Benjamin Netanjahu zitieren als Rechtfertigung immer wieder Verse aus dem Alten Testament. Erklärtes Ziel der israelischen Angriffe ist die Zerschlagung der Hamas, doch es wurden bislang Zehntausende Zivilisten getötet.

Israel hatte zuletzt die Versorgung des Gazastreifens mit Wasser, Lebensmitteln, Treibstoff und Strom gestoppt und zugleich massive Luftangriffe gestartet. Anschließend drangen Bodentruppen in den dicht besiedelten Küstenstreifen ein. Humanitäre Hilfslieferungen werden von Israel behindert. Mehr als eine Million Menschen wurden gezwungen, in den Süden zu flüchten. UN-Organisationen bezeichnen die humanitäre Lage vor Ort als katastrophal.

TRT Deutsch und Agenturen