China's Uighurs oppression policies protested in Berlin with the participation of thousands / Photo: AA (AA)
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Eine renommierte uigurische Akademikerin ist in China zu lebenslanger Haft verurteilt worden. Das berichtete die in den USA ansässige Menschenrechtsorganisation Dui Hua Foundation am Montag. Rahile Dawut war im Dezember 2018 wegen „Gefährdung der Staatssicherheit“ verurteilt worden und hatte ihren Berufungsantrag verloren.

Dawut war Professorin für Kulturanthropologie und Ethnografie an der Universität Xinjiang und galt als Expertin für den Volksglauben der uigurischen Minderheit. Die 57-Jährige befand sich seit Dezember 2017 in Haft in der nordwestlichen Region Xinjiang, in der China Menschenrechtsverletzungen gegenüber der hauptsächlich muslimischen uigurischen Bevölkerung vorgeworfen werden. Die chinesische Führung in Peking leugnet diese Vorwürfe.

„Das Urteil … ist eine grausame Tragödie, ein großer Verlust für das uigurische Volk und für all jene, die die akademische Freiheit schätzen“, sagte John Kamm, Geschäftsführer der Dui Hua Foundation. Er forderte die sofortige Freilassung von Dawut und ihre sichere Rückkehr zu ihrer Familie.

Dawut hatte mit vielen westlichen Institutionen zusammengearbeitet, darunter die Universitäten Harvard und Cambridge, die sich für ihre Freilassung eingesetzt haben. Sie gehöre zu einer Gruppe von mehr als 300 uigurischen Intellektuellen, die seit 2016 von chinesischen Behörden festgenommen, verhaftet oder inhaftiert würden, so die Menschenrechtsorganisation.

UN-Menschenrechtler besorgt über Internate für uigurische Kinder

Laut UN-Menschenrechtlern werden uigurische Kinder in Xinjiang zunehmend in staatlichen Internaten erzogen. Die Fachleute berichteten über ihnen vorliegende Informationen, wonach hauptsächlich uigurische Kinder betroffen seien, deren Eltern sich im Exil oder in Internierungslagern befänden.

Das Internat-System in Xinjiang sei stark ausgebaut worden, teilten der UN-Berichterstatter für Minderheiten, Fernand de Varennes, sowie die Berichterstatterinnen für kulturelle Rechte und Bildung, Alexandra Xanthaki und Farida Shaheed, mit. Die Behörden behandelten Kinder von Exilanten oder Internierten wie Waisen und brächten sie nicht nur in Internaten, sondern auch in Vorschulen und Waisenhäusern unter.

Die Experten äußerten sich „tief besorgt“, dass die turksprachigen und muslimischen Uiguren-Kinder so „zur Assimilation an die chinesische Sprache und Kultur gezwungen“ würden. „Die massive Dimension der Vorwürfe gibt Anlass zu extremer Sorge über die Verletzung von grundlegenden Menschenrechten“, sagten sie. Sie hätten deshalb mit der Regierung in Peking Kontakt aufgenommen.

Menschenrechtsaktivisten werfen China vor, eine Masseninternierungskampagne gegen die muslimischen Uiguren durchzuführen, die von Missbrauchsfällen, Zwangssterilisation und kultureller Repression begleitet werden. Einige Regierungen, darunter die USA, bezeichnen die Situation im uigurischen Autonomiegebiet Xinjiang als „Völkermord“.


TRT Deutsch