21.04.2022, Baden-Württemberg, Heilbronn: Ein Bajonett mit einem eingearbeiteten Hakenkreuz und zwei Äxte, Marke Eigenbau, die bei einem Polizeieinsatz in Boxberg-Bobstadt sichergestellt wurden, liegen mit anderen Beweismitteln auf einem Tisch im Polizeipräsidium Heilbronn. (dpa)
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Nach der Razzia im Haus eines mutmaßlichen Reichsbürgers in der Ortschaft Boxberg im Kreis Heilbronn hat die Polizei am Donnerstag erste Ermittlungsergebnisse vorgestellt. Demnach sind in dem Haus zwei begehbare Waffenkammern mit Schnellfeuergewehren, Kriegs- sowie Handfeuerwaffen gefunden worden, dazu eine große Menge Munition. Des weiteren seien Stichwaffen und Nazidevotionalien sowie eine Cannabis-Plantage sichergestellt worden, teilte die Polizei Heilbronn mit.

Laut Landesinnenminister Thomas Strobl (CDU) gibt es einen Bezug zur so genannten Reichsbürgerszene. Der Hauptbeschuldigte soll ihr angehören.

Beamte des Sondereinsatzkommandos hatten am Mittwochvormittag versucht, das Grundstück zu betreten, und waren beschossen worden. Ein Beamter erlitt dabei Schussverletzungen an beiden Beinen. Nach Angaben des Polizeipräsidiums habe die schusssichere Weste Schlimmeres verhindert.

Nachdem zunächst sieben Menschen in Gewahrsam genommen worden waren, saß am Donnerstag noch der 54-jährige Hauptbeschuldigte in Untersuchungshaft. Der Mann sei wegen Gewaltdelikten vorbestraft, erklärte die Polizei. Er hat gegenüber der Polizei eingeräumt, die Schüsse auf den Polizeibeamten abgegeben zu haben.

AFP