Der FC Bayern München hat nach dem Rassismusvorwurf gegen einen Nachwuchstrainer personelle Konsequenzen gezogen. (dpa)
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Der FC Bayern München hat nach dem Rassismusvorwurf gegen einen Nachwuchstrainer personelle Konsequenzen gezogen. Das Arbeitsverhältnis mit dem Mitarbeiter sei „einvernehmlich aufgelöst” worden, teilte der deutsche Fußball-Rekordmeister am Montag mit. Das sei „das erste Ergebnis einer derzeit stattfindenden internen Untersuchung” auf dem Bayern Campus, wie es in der Mitteilung hieß.

Entscheidung kam nicht überraschend

Vorstandschef Karl-Heinz Rummenigge hatte den Schritt bereits Ende vergangener Woche angedeutet. Es werde „zeitnah Konsequenzen geben”, versprach der 64-Jährige. „Diese Geschichte passt natürlich überhaupt nicht zu den Werten, die der FC Bayern vertritt”, teilte Rummenigge im TV-Sender Sky mit. Die Bayern haben erst vor wenigen Monaten die Kampagne „Rot gegen Rassismus” gestartet. Damit wollen sie ein Zeichen gegen Ausgrenzung, Beleidigungen und Intoleranz setzen.

Präsident Herbert Hainer hatte sich ebenfalls zu der Rassismus-Affäre geäußert und versicherte in einem Interview in der Freitagsausgabe der „tz” und der „Münchner Merkur”, dass der Rekordmeister mit Hochdruck an der Aufklärung des Falles arbeite. In Kürze werden man „ein Ergebnis vorliegen haben und bis spätestens Anfang der Woche eine Entscheidung treffen”, hieß es dort.

Chatverläufe belasten Trainer

Das Magazin „Sport Inside” des WDR hatte in der vergangenen Woche über den Rassismusverdacht auf dem Bayern Campus berichtet. Demnach wurden schwere Vorwürfe gegen den ehemaligen Mitarbeiter erhoben, der lange unter anderem als Trainer in der Jugendabteilung aktiv gewesen war.

In Diskussionen um die Verpflichtung von Spielern soll der Mitarbeiter rassistische Ausdrücke verwendet haben. Zudem soll er sich in einer WhatsApp-Gruppe rassistisch geäußert haben und beleidigende Aussagen wie „Drecks Türke“, „Neger“ und „Kanake“ getätigt haben.

Polizei leitete Ermittlungen ein

Durch die Berichterstattung zu dem Thema war auch die Staatsschutzabteilung der Münchner Polizei aufmerksam geworden und hatte Ermittlungen aufgenommen.

Unabhängig von der Vertragsauflösung mit dem namentlich nicht genannten Jugendcoach würden „die zugrundeliegenden Sachverhalte von der FC Bayern München AG weiter untersucht”. Die Chatverläufe sorgten für eine besondere Empörung.

Auf eine Anfrage von TRT Deutsch antwortete ein Pressesprecher zuvor, „dass der FC Bayern eine Untersuchung angestoßen” habe. Es handele sich um ein laufendes Verfahren, weshalb eine Stellungnahme nicht möglich sei.

TRT Deutsch und Agenturen