22.05.2024, Berlin: Pro-Palästinensische Demonstranten werden vor dem Institut für Sozialwissenschaften der Humboldt-Universität von Polizisten vom Eingang verdrängt. Aktivisten haben zur Unterstützung der Palästinenser und aus Protest gegen Israels verheerenden Angriffen in Gaza Räume der Berliner Humboldt-Universität besetzt. / Photo: DPA (dpa)
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Seit Mittwoch halten pro-palästinensische Studierende ein Institut der Humboldt-Universität (HU) in Berlin besetzt. Die Aktivisten wollen die Räume laut einer Vertreterin der Uni so lange besetzen, bis ihre Forderungen erfüllt sind. Am Nachmittag, während einer geplanten Diskussionsveranstaltung, wolle man mit der Hochschulleitung über eine Verlängerung des Protestes verhandeln, erklärte die Sprecherin am Donnerstag der Deutschen Presse-Agentur.

Die Aktivisten fingen am Mittwochnachmittag an, aus Protest gegen Israels Vernichtungskrieg gegen Gaza und zur Unterstützung der Palästinenser Räume der HU zu besetzen. Laut der Aktivisten-Sprecherin haben etwa 100 Personen von verschiedenen Berliner Hochschulen dort übernachtet. Sie dürfen ihren Protest bis Donnerstagabend fortsetzen. Bis 18 Uhr ist die Protestaktion laut Hochschulsprecherin Christiane Rosenbach geduldet. Wie das weitere Vorgehen aussehe, könne sie nicht sagen. „Es ist eine dynamische Situation“, sagte sie.

Immer wieder gibt es Proteste an deutschen Hochschulen gegen das brutale militärische Vorgehen Israels gegen Zivilisten in Gaza sowie Aktionen Studierender für eine Solidarität mit den Palästinensern. Eine Besetzung an der Freien Universität Berlin vor wenigen Wochen war von der Polizei gewaltsam aufgelöst worden.

Studentengruppe beschuldigt Israel des Genozids

Die Initiative „Student Coalition Berlin“ wirft Israel in einer Mitteilung Völkermord und laufende Massenmorde vor. Es gehe bei ihren Protestaktionen um die „bedingungslose Solidarität mit dem palästinensischen Volk“. Sie forderten die HU auf, ihren Protest und Präsenz zu akzeptieren und einen Polizeieinsatz zu verbieten.

Von Berliner Hochschulen fordern sie unter anderem, dass diese sich für einen sofortigen und bedingungslosen Waffenstillstand von Israel einsetzen, Druck auf die deutsche Regierung ausüben, ein Waffenembargo gegen Israel zu verhängen und alle deutschen militärischen, finanziellen und diplomatischen Hilfen an Israel zu beenden.

Nach palästinensischen Angaben wurden bei israelischen Angriffen auf den Gazastreifen seit dem 7. Oktober mehr als 35.173 Menschen getötet und mehr als doppelt so viele verletzt. Die Zahl könnte weit höher sein, da noch viele Tote unter den Trümmern liegen und nicht geborgen werden können. Beim Großteil der Todesopfer handelt es sich laut örtlichen Berichten um Frauen und Kinder.

TRT Deutsch und Agenturen