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Eine 16-jährige Schülerin aus Hamburg ist vor Beginn ihrer Probearbeit bei einer Edeka-Filiale wegen ihres Kopftuches abgelehnt worden.

Sie habe sich zuvor für einen Ferienjob im Edeka beworben, erzählt sie in einem Video auf ihrem Instagram-Account. Demnach wurde sie im Anschluss zu einem Probetag eingeladen.

Am vergangenen Dienstag sei sie dann in der Hamburger Edeka-Filiale erschienen. Nach kurzer Einarbeitung traf sie den Geschäftsführer. Dieser habe beim Gespräch „mit seinem Finger“ an ihr „hoch- und runtergezeigt“ und dann gesagt: „Du setzt dein Kopftuch ab oder du kannst hier nicht arbeiten."

Ähnlich ablehnend habe sich auch der Mitarbeiter aus der Personalabteilung geäußert: „Dann ist der gekommen, hat mich angeguckt und gesagt: Ja, ich sehe das Problem."

Für die 16-Jährige komme es nicht infrage, ihr Kopftuch abzusetzen, das sie aus religiösen Gründen trage. Eine Kassiererin in dem Supermarkt habe ihr später nahegelegt, mit dem Vorfall an die Öffentlichkeit zu gehen. Das Mädchen sieht sich als Opfer von Diskriminierung und will die Edeka-Supermarktkette boykottieren.

Der beschuldigte Filialleiter äußerte indes sein Bedauern nach einer Anfrage der Süddeutschen Zeitung. Er entschuldige sich „ausdrücklich für die verletzenden Worte“. Er nehme die Kritik zur Kenntnis und „werde sie entsprechend bei zukünftigen Personalentscheidungen berücksichtigen." Edeka habe dem Mädchen zudem eine Stelle bei einer anderen Hamburger Filiale angeboten.

Ob der Vorfall Konsequenzen für den Geschäftsführer haben wird, ist bislang noch unklar.

TRT Deutsch