Archivbild. 20.08.2021, Ukraine, Kiew: Eine in Türkiye hergestellte Drohne Typ Bayraktar TB2 wird während einer Probe für eine Militärparade in der Ukraine anlässlich des Unabhängigkeitstages gezeigt. (dpa)
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Der Chef des führenden türkischen Kampfdrohnenherstellers Baykar hat betont, dass Deutschland mehr von einer Zusammenarbeit in der Verteidigungsindustrie mit Baykar profitieren würde. Das sagte Haluk Bayraktar der Deutschen Presse-Agentur in Istanbul. „Wir haben sehr solide Beziehungen in anderen Sektoren. In der Verteidigung müssen gegenseitig Maßnahmen ergriffen werden.“ Alle Bedenken gegenüber dem NATO-Partner Türkiye müssten ausgeräumt werden.

Das türkische Unternehmen Baykar produziert unter anderem die bekannte Kampfdrohne Bayraktar TB2. Diese waren von Aserbaidschan im Berg-Karabach-Konflikt 2020 gegen Armenien erfolgreich eingesetzt worden. Seitdem steigt die Nachfrage nach den türkischen Kampfdrohnen. Aktuell werden sie von den ukrainischen Verteidigern im russischen Angriffskrieg genutzt und genießen einen Kultstatus im Land. In mehreren Ländern wurden Spendenkampagnen gestartet, um weitere Drohnen für die Ukraine zu beschaffen.

Insgesamt sei die Drohne bereits in 24 Länder exportiert worden, sagte Bayraktar. Baykar baut zudem derzeit eine Stätte zur Produktion von Kampfdrohnen und unbemannten Kampfflugzeugen in der Ukraine, die laut Bayraktar im kommenden Jahr in Betrieb gehen soll.

Bayraktar lobt Präzision der Drohnen

Den Bedenken am vermehrten Einsatz von Kampfdrohnen widersprach Bayraktar und hob stattdessen die Vorteile hervor. „Die Entscheidungsträger entscheiden, ob sie auf gute oder schlechte Weise eingesetzt werden. Die Drohnentechnologie bietet Überwachungstechnologie, um Ziele präzise anzugreifen. Bei herkömmlicher Technik ist das nicht der Fall.“ In Deutschland wurde jahrelang über den Einsatz von Drohnen diskutiert. Erst im Frühjahr dieses Jahres gab der Bundestag grünes Licht dafür, Drohnen zu bewaffnen und somit nicht nur als Aufklärungssystem einzusetzen.

2020 hat Türkiye Verteidigungswaffen für 344,6 Millionen Euro aus Deutschland bezogen. Doch die Waffenverkäufe sind teils umstritten. Kritiker verweisen auf die türkische Militäroperation im Norden Syriens 2019 gegen die Terrororganisation PKK/YPG. Die Grünen hatten in dem Zusammenhang etwa einen kompletten Waffenexport-Stopp gefordert. Das sorgte für Proteste aus Ankara.

TRT Deutsch und Agenturen