Symbolbild: Polizeiauto (dpa)
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Der Jugendliche, der bei einem umstrittenen Polizeieinsatz in Düsseldorf von einem Beamten mit dem Knie am Kopf zu Boden gedrückt wurde, ist erst 15 Jahre alt. Das erfuhr die Deutsche Presse-Agentur aus Ermittlerkreisen. Das nordrhein-westfälische Innenministerium und Polizei kündigten deshalb am Sonntag Untersuchungen an.
Die Behörden selbst wollten dies am Montag nicht kommentieren. Sie hatten nach dem Vorfall am Samstag in der Altstadt von einem Jugendlichen gesprochen, ohne eine konkrete Altersangabe zu machen.
Ein Augenzeugen-Video des Einsatzes hatte sich im Internet verbreitet und Vergleiche mit dem Fall von George Floyd in den USA ausgelöst. Auch die „Rheinische Post“ berichtete darüber auf ihrer Internetseite. Der Afroamerikaner war bei einem brutalen Polizeieinsatz Ende Mai in Minneapolis getötet worden.

Nach ersten Ermittlungen war die Polizei am Samstagabend wegen einer Gruppe von Randalierern zu einem Restaurant gerufen worden. Am Rande dieses Geschehens habe angeblich der eigentlich unbeteiligte Jugendliche die polizeilichen Maßnahmen gestört. Als seine Personalien festgestellt werden sollten, soll er die Beamten tätlich angegriffen haben. Er sei zur Identifizierung zur Polizeiwache gebracht und dann in die Obhut seiner Erziehungsberechtigten übergeben worden.
Die Polizei kündigte an, das Video werde nun intensiv hinsichtlich der Art und Weise des polizeilichen Einschreitens analysiert. Ein Sprecher des nordrhein-westfälischen Innenministeriums sagte: „Wir nehmen dieses Video sehr ernst.“ Die Ermittlungen wegen eines Beamtendelikts hat aus Neutralitätsgründen die Duisburger Polizei übernommen.

dpa