Bericht: Ukraine will keine defekten Leopard-Panzer aus Deutschland / Photo: Reuters (Reuters)
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Bei der Lieferung älterer Leopard-Panzer an die Ukraine gibt es nach einem „Spiegel“-Bericht vom Dienstag erhebliche Probleme. Kiew hat demnach die Übernahme von zehn Panzern des Typs Leopard 1A5 aus Deutschland abgelehnt. Sie sollen in einem reparaturbedürftigen Zustand und für den Kriegseinsatz nicht geeignet sein. Experten des Bundesverteidigungsministeriums hätten festgestellt, dass die Panzer während der Ausbildung ukrainischer Soldaten in Deutschland so stark verschlissen worden seien, dass sie repariert werden müssten.

Mehrere der im Juli an die Ukraine gelieferten Leopard-1A5-Panzer sind dem Bericht zufolge aufgrund ähnlicher Probleme bereits ausgefallen. Bei diesen Panzern handelte es sich um die ersten Tranchen einer geplanten Großlieferung. Sie wurden aus Industriebeständen beschafft und von Rüstungsunternehmen instand gesetzt. Die Bundesregierung hatte im Februar zugesagt, 100 ältere Leopard-1-Kampfpanzer an die Ukraine zu liefern. Die letzten Leopard-1-Panzer waren bereits vor 20 Jahren aus der Bundeswehr ausgemustert worden.

Das Verteidigungsministerium plant, die technische Zusammenarbeit mit der Ukraine zu verstärken und die Mängel zu beheben, heißt es in dem Bericht. Geplant sei, ukrainische Mechaniker für die Wartung der Panzer auszubilden. Die Waffensysteme sollen ab sofort gemeinsam mit ukrainischen Fachleuten instand gesetzt werden, teilte das Verteidigungsministerium am Dienstag mit. Auch werde die Ausbildung ukrainischer Mechaniker für die Panzerwartung und -instandhaltung in Betracht gezogen. Zur Verbesserung der Nachtkampffähigkeit sei die Ausrüstung von mindestens 30 Leopard 1A5 mit einem modernen Wärmebildgerät geplant. In der Folge sollen auch Ersatzteile und Spezialwerkzeuge an die Ukraine geliefert werden.

TRT Deutsch und Agenturen