Symbolbild: Auszahlung des Corona-Kinderbonus beginnt (dpa)
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Von diesem Montag an erhalten die Eltern von rund 18 Millionen Kindern in Deutschland 300 Euro extra pro Kind von den Familienkassen. Im September sollen zunächst 200, im Oktober dann noch einmal 100 Euro Corona-Kinderbonus ausgezahlt werden. Das Geld muss nicht beantragt werden; ausgezahlt wird es automatisch. Voraussetzung: Ein Kind muss mindestens einen Monat im Jahr 2020 Kindergeld bezogen haben. Der Kinderbonus wird aber nicht zusammen mit dem Kindergeld ausgezahlt, sondern als eigene Zahlung. Wann das Geld konkret ausgezahlt wird, hängt von der Endziffer der Kindergeldnummer ab. Ist das eine Null, gehört man zu den ersten, der Rest folgt nach und nach. Union und SPD hatten den Kinderbonus im Juni mit ihrem Konjunkturpaket beschlossen. Es ist eines der Mittel, mit denen die Regierung die Folgen der Corona-Krise abmildern will. Die Linken-Politikerin und Vorsitzende des Familienausschusses im Bundestag, Sabine Zimmermann, kritisierte die Leistung als unzureichend. „Ein einmaliger Kinderbonus von 300 Euro kann die Lasten der Pandemie für Familien nicht annähernd ausgleichen“, sagte sie der „Neuen Osnabrücker Zeitung“. Die Pandemie habe die Lage kinderreicher Familien mit geringem Einkommen gegenüber dem Jahr 2019 nochmals verschärft. Zimmermann hat Daten des Statistischen Bundesamtes ausgewertet, die der Zeitung vorliegen. Demnach waren 2011 noch 22,4 Prozent aller Familien mit drei oder mehr Kindern armutsgefährdet, 2019 waren es 30,9 Prozent der kinderreichen Familien. Der Präsident des Deutschen Instituts für Wirtschaftsforschung (DIW), Marcel Fratzscher, verteidigte den Kinderbonus hingegen als sinnvoll. „Der Kinderbonus ist eine der klügsten Maßnahmen des Konjunkturprogramms. Er hilft schnell und relativ zielgenau den Familien, die jetzt in der Krise Unterstützung benötigen“, sagte Fratzscher der „Rheinischen Post“. Familien seien durch die Restriktionen der Corona-Krise besonders hart getroffen, und durch die nach wie vor bestehende Ungleichverteilung der Kinderbetreuung hätten vor allem Mütter eine deutliche Mehrbelastung durch die Kita- und Schulschließungen zu tragen gehabt.

dpa