Der Norden Europas und die Baltenstaaten haben die russische Invasion in die Ukraine aufs Schärfste verurteilt und ihre Solidarität mit Kiew verkündet. (Others)
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Der Norden Europas hat die russische Invasion in die Ukraine aufs Schärfste verurteilt. „Russlands Vorgehen ist auch ein Angriff auf die europäische Sicherheitsordnung“, erklärte die schwedische Ministerpräsidentin Magdalena Andersson am Donnerstag in einer ersten Reaktion auf Twitter. Es werde eine „geeinte und robuste“ Antwort in Solidarität mit der Ukraine darauf geben. „Russland allein ist verantwortlich für dieses menschliche Leid.“ Außenministerin Ann Linde schrieb, Schweden und die EU stünden geeint hinter dem ukrainischen Volk. „Unsere Gedanken sind bei den Frauen, Männern und Kindern, deren Leben und Zuhause jetzt in großer Gefahr sind. Russland trägt die volle Verantwortung für diesen Konflikt.“ Finnlands Ministerpräsidentin Sanna Marin sprach den Ukrainerinnen und Ukrainern ebenfalls die Unterstützung ihres Landes aus. „Der Angriff ist ein schwerer Verstoß gegen das internationale Recht und bedroht das Leben zahlreicher Zivilisten“, erklärte sie. Norwegen und Dänemark mit ähnlichen Erklärungen Ganz ähnlich äußerte sich Norwegens Regierungschef Jonas Gahr Støre. „Russische Behörden tragen die vollständige Verantwortung dafür, Europa in diese sehr dunkle Situation gestürzt zu haben“, teilte er in einer schriftlichen Erklärung an die Nachrichtenagentur NTB mit. Die dänische Regierungschefin Mette Frederiksen erklärte: „Das ist eine erschreckende und völlig unprovozierte Handlung, die gegen die UN-Charta und das Völkerrecht verstößt.“ Dies werde schwerwiegende Folgen für Russland haben. Islands Ministerpräsidentin Katrín Jakobsdóttir wies darauf hin: „Das Leben unschuldiger Zivilisten muss immer unsere Hauptsorge sein.“ Dänemark, Norwegen und Island sind Nato-Länder. Schweden und Finnland gehören dem Militärbündnis nicht an, sind ihm aber als Partner eng verbunden. Finnland ist zudem das EU-Land mit der längsten Landesgrenze zu Russland, auch Norwegen grenzt im hohen Norden daran. Gemeinsame Erklärung der baltischen Staaten Auch die Außenminister der baltischen Staaten haben den russischen Angriff auf die Ukraine auf das Schärfste verurteilt. „Dieser Akt der Aggression ist nicht hinnehmbar, er ist eine eklatante Verletzung des Völkerrechts, aller internationalen Normen und ein Verbrechen gegen das ukrainische Volk“, hieß es am Donnerstag in einer gemeinsamen Erklärung der drei an Russland grenzenden EU- und Nato-Länder im Nordosten Europas. Die Außenminister Eva-Maria Liimets (Estland), Edgars Rinkevics (Lettland) und Gabrielius Landsbergis (Litauen) riefen die internationale Gemeinschaft darin zu einer entschiedenen und entschlossenen Reaktion auf. Neben scharfen Sanktionen und der politischen Isolation Russlands müsse der Ukraine auch wirtschaftlich, finanziell, humanitär und militärisch Beistand geleistet werden. „Wir müssten dem ukrainischen Volk dringend Waffen, Munition und jede andere Art von militärischer Unterstützung zur Selbstverteidigung zur Verfügung stellen“, hieß es in der von Rinkevics auf Twitter veröffentlichten Erklärung. Außenminister in Kiew konnten Explosionsgeräusche hören Liimets, Rinkevics und Landsbergis waren am Mittwochabend zu einem gemeinsamen Besuch in der Ukraine eingetroffen. „Liebe ukrainische Freunde, wir sind in Eurer historischen Hauptstadt Kiew, wir unterstützen Euch und tun alles Mögliche, damit der Angreifer den höchstmöglichen Preis zahlt“, betonten die Außenminister in ihrem mit „Slawa Ukrajini!“ (Ruhm der Ukraine!) endenden Schreiben. Rinkevics teilte im lettischen Fernsehen zudem einige Eindrücke aus Kiew. „In der Ferne konnte man in der Tat Explosionsgeräusche hören“, berichtete der lettische Außenminister per Telefon. Die Situation in Kiew sei oberflächig betrachtet ruhig, aber die Anspannung in der Bevölkerung sei hoch. Rinkevics informierte weiter, dass die lettische Botschaft in Kiew evakuiert und in Lwiw eine konsularische Hilfsstelle eingerichtet worden sei.

dpa