Angehörige des rechtsextremen Asow Regiments in der Ukraine (dpa)
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Das Innenministerium in Österreich bestätigt vor dem Hintergrund des Ukraine-Konflikts, dass heimische Neonazis gute Kontakte sowohl zu ukrainischen wie auch zu russischen rechtsextremen Gruppierungen haben. Allerdings gebe es keine Bestätigung für eine Teilnahme an Kampfhandlungen in der Ukraine, wie der „Standard“ berichtete.

Spaltung der Sympathien unter Rechtsextremen

Verschiedene Aktivisten aus der Wiener Neonaziszene seien im Telegram-Kanal unter verschiedenen Namen aktiv. Als „ruhmreich“ feierten dort auch Rechtsextreme aus Österreich Kampfeinsätze des Asow-Regiments. Neonazis kämpften in diesen Konflikt jedoch sowohl auf der ukrainischer als auch auf der russischen Seite. Diese Tatsache widerspreche dem ausgerufenen Ziel einer sogenannten Entnazifizierung der Ukraine. Russland habe das dortige Rechtsextremismus-Problem „stets als Vorwand genutzt“, so die Analyse der Nachrichtendienste.

Einem vertraulichen Bericht des Bundesnachrichtendiensts (BND) zufolge haben sich zwei Gruppen mit „rechtsextremistischer Gesinnung" der russischen Offensive angeschlossen. Dabei handele es sich um die „Russian Imperial League“ (RIL) und die „Task Force Russitsch“.

Kreml bestreitet Kontrolle über von Neonazis mitgegründete „Wagner-Gruppe“

Laut BND kämpften beide Gruppierungen bereits zwischen 2014 und 2015 auf russischer Seite im ukrainischen Donbass. Die RIL befürworte die Liquidierung des „separatistischen Gebildes Ukraine“, so kommentierte der RIL-Chef Denis Gariejew die Ereignisse im Februar 2022.

Die „Task Force Russitsch“ gehöre der russischen Söldnertruppe „Wagner“
an und sei ebenfalls im Donbass im Einsatz gewesen. Dmitri Walerjewitsch Utkin
hatte die „Wagner-Gruppe“ gegründet. Namensgeber war Hitlers Lieblingskomponist Richard Wagner. Als langjähriger Neonazi, der sich von dieser Ideologie bislang nicht distanziert hat, trägt Utkin unter anderem einen Reichsadler mit Hakenkreuz als Tattoo auf der Brust.

Das Asow-Regiment und ähnliche rechtsextremistische Kampfgruppen wurden im Jahr 2014 in der Ukraine in die Nationalgarde eingegliedert. Die russische Regierung hingegen bestreitet jedwede Kontrolle über die „Wagner-Gruppe“ als „privates Sicherheitsunternehmen“. Deren Aufbau wurde von dem als Kreml-nahe geltenden Unternehmer Jewgeni Prigoschin finanziert, der auch ihr offizieller Eigentümer ist.

TRT Deutsch