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Antalya gehört zu den beliebtesten Reisezielen der Deutschen. Die Stadt bietet historische Sehenswürdigkeiten und sonnige Strände. Angesichts der Corona-Pandemie treffen die Hotels notwendige Maßnahmen und werden dafür zertifiziert.

Antalya, die Tourismus-Hauptstadt der Türkei, zählt neben Istanbul, Muğla und Kapadokkien zu den beliebtesten Reisezielen für viele Europäer. Viele „Sonnenanbeter“ wollen aktuell wissen: Wie sicher ist Antalya während der Pandemie denn nun wirklich? Doch zunächst ein Überblick über die Geschichte und Sehenswürdigkeiten des vor allem auch bei Deutschen sehr beliebten Urlaubsortes.

Ein Schmelztiegel verschiedener Kulturen

Die direkt am Mittelmeer und am Fuße des circa 3000 Meter hohen Taurusgebirges gelegene Stadt (rund 2.5 Millionen Einwohner, Stand 2019) ist Teil der südlichen Küstenebene Pamphylien in Kleinasien. Antalya wurde im 12. Jh. v.Chr. von mykenischen Griechen besiedelt und im 7. Jh. v.Chr. von ionischen Griechen neu strukturiert.

Die zuerst dem Lyderreich und später dem Perserreich zugeordnete Stadt wurde im Jahr 334 v.Chr. von Alexander dem Großen erobert. Den heutigen Namen verdankt Antalya König Attalos II. von Pergamon, der „Attaleia“ im Jahre 158/159 v.Chr. gründete. Schließlich wurde die Stadt im 133 v.Chr. in das Römische Reich integriert. Der Besuch des römischen Kaisers Hadrian im Jahr 130 v.Chr. wurde mit dem Bau des heute noch gut erhaltenen Hadriantores gehuldigt.

Bezüglich der Geschichte des Christentums in der Gegend heißt es, dass es in der biblischen Apostelgeschichte 14 (25f.) überliefert wurde, dass Attaleia im 1. Jh. n. Chr. eine Haltestelle von Apostel Paulus war. Ab dem 5. Jh. n. Chr. lässt sich innerhalb Antalyas auch eine Kirche nachweisen: die heutige „Kesik Minare Camii“.

Die Stadt wurde im Jahr 860 n. Chr. durch eine arabische Armee erobert, wurde jedoch im 11. Jh. Sitz eines orthodoxen Bischofs und diente zur Zeit der Kreuzzüge als Zwischenstation. Nach dem 4. Kreuzzug brach die byzantinische Herrschaft zusammen und die Stadt wurde von den Templern regiert. Schließlich eroberte der seldschukische Sultan Kai ChosrauI. im Jahr 1207 die Stadt. Die Yivli-Minare-Moschee im Stadtzentrum bildet das Wahrzeichen der Stadt und wurde unter dem seldschukischen Sultan Ala ad-Din Kai Kobad I. im Jahr 1230 erbaut.

Beliebter Urlaubs- und Auswanderungsort für Deutsche

Rund 16 Millionen Touristen haben im Jahr 2019 die berühmte Stadt in der türkischen Riviera besucht. Beliebte Tourismuszentren sind Alanya, Belek, Side, Manavgat und Kemer. Unzählige Strände versprechen ein unvergessliches Badeerlebnis. Zu den bevorzugten Stränden zählen Konyaaltı, Lara, Mermerli und Beldibi, die auch in den Wintermonaten gut besucht sind. Bananen- und Dattelbäume, sowie Zitronen-, Orangen- und Granatapfelbäume sind typisch für das subtropische Klima der Gegend.

Seit den 1990er Jahren ist Antalya vor allem für viele deutsche Rentner ein sonniges und günstiges Seniorenparadies, das sich für den letzten Lebensabschnitt eignet. Gründe hierfür sind neben dem Klima, den niedrigen Lebenserhaltungskosten und günstigen Immobilienpreisen auch ein Abkommen zwischen der Türkei und Deutschland, das die rechtlichen Rahmenbedingungen bezüglich Steuern, Rente und Versicherung vereinfacht.

Rund 8000 Deutsche leben in Alanya. Der Ort hat den Ruf die „deutscheste Stadt“ in der Türkei zu sein. Auch wenn das Erlernen der türkischen Sprache nicht einfach ist: Den Deutschen wird die Integration leicht gemacht. Deutschsprachige Beamte; deutsche Metzger, die Schweinefleisch und Bratwurst anbieten; deutsche Bäcker, die deutsches Brot backen; sowie deutsche Handwerker erleichtern die alltägliche Kommunikation. Des Weiteren versorgt die „Deutsche Türkei Zeitung – Prima Türkei“ seit 2003 die gesamte Region mit Nachrichten auf deutscher Sprache und wendet sich hauptsächlich an deutsche Residenten und Touristen.

„Sicherer Tourismus“ Konzept in der Türkei

Die Türkei wird von vielen Staaten trotz einer geringen Anzahl an tödlichen Covid-19-Fällen als Risikogebiet eingestuft. Ankara ist daher bemüht, mögliche Sicherheitsbedenken zu klären. Das Tourismusministerium der Türkei hat daher in enger Kooperation mit dem Gesundheitsministerium und der türkischen Hotel Föderation (TÜROFED) sämtliche Hotels in den beliebten Urlaubsorten nach bestimmten Kriterien ausgerüstet.

Der Erwerb des „Sicherer Tourismus Zertifikats“ (Güvenli Turism Sertifikası), das international auf Anerkennung stößt, ist verpflichtend für alle Hotels mit mehr als 50 Zimmern. Es enthält dreißig Bestimmungen, die alle Bereiche des Hotels, den Strandbereich, die Gastronomie und die Zimmerreinigung abdecken. Die Covid-19-Maßnahmen, die vom Flughafen bis zur Hotelanlage reichen, werden von den Touristen sehr gelobt. Das Personal wird in dieser Hinsicht intensiv geschult.

Ende Juni sind bereits die ersten Touristen aus Deutschland, Weißrussland, Kasachstan und der Ukraine nach Antalya geflogen. Laut dem Bericht der Nachrichtenagentur Anadolu vom 9. Juli sind innerhalb einer Woche 27.083 Touristen in Antalya eingetroffen.

Im Rahmen der Vorsorgemaßnahmen wurden 25 Krankenhäuser in der Provinz Antalya zu Pandemiekrankenhäusern umfunktioniert. Außerdem wurde ein Covid-19-Testzentrum am Flughafen in Antalya eingeführt, wo 400 bis 500 Tests pro Tag durchführt werden können. Im Gegensatz zu anderen Städten der Türkei herrscht in der Tourismushauptstadt keine Maskenpflicht im Freien. Jedoch besteht eine Pflicht in Einkaufszentren, öffentlichen Verkehrsmitteln, Taxis sowie an öffentlichen Stränden.

Eine erst kürzlich eingeführte Reiseversicherung, die Behandlungskosten von bis zu 7000 Euro abdeckt, aber lediglich 33 Euro kostet, ist ein weiteres Plus, das eine reibungslose Urlaubsplanung erleichtert. Hotels und Flüge können gebucht und Sorgen zu Hause gelassen werden. Jetzt heißt es: die Vitamin-D-Reserven für den Winter aufstocken und die Sonne in Antalya in vollen Zügen genießen.