„Jojo Rabbit“ - Filmcrew auf der Premiere in Los Angeles (Reuters)
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Das geheime Leben der Bäume

In einer Zeit der Umbrüche und Unsicherheiten sehnen sich viele Menschen nach heiler Natur. Das sogenannte Waldbaden als Entschleunigung zwischen Buchen und Fichten boomt.

Passend dazu kommt nun Peter Wohllebens international erfolgreiches Buch „Das geheime Leben der Bäume“ (2015) als gleichnamiger Dokumentarfilm in die Kinos. Unter der Regie von Jörg Adolph („Elternschule“) spielen der Wald und Wohlleben die Hauptrollen.

Produzent Friederich Oetker sagt zu den Naturaufnahmen von Jan Haft („Das grüne Wunder“): „Wir wollten wirklich in die Bäume rein, in die Rinden rein, in die Waldböden, in denen tausende Organismen leben, in die Baumkronen.“ Wohlleben erklärt hierzu aus dem Off das Zusammenspiel der Bäume. Das Publikum erfährt viel Interessantes, beispielsweise: „In einer Handvoll Walderde stecken mehr Lebewesen als es Menschen auf der Erde gibt“.

Jojo Rabbit

Die Geschichte ist so schräg wie der Filmtitel: Die Kriegssatire „Jojo Rabbit“ dreht sich um einen zehnjährigen Jungen, der Adolf Hitler zu seinem imaginären Freund macht.

Der zehnjährige Johannes, ein strammer Nazi-Anhänger, hat den ungeliebten Spitznamen „Jojo Rabbit“ weg. Im Trainingscamp der Hitlerjugend war es für den Blondschopf nicht gut gelaufen. Erst versagt er bei der Mutprobe, einem Häschen das Genick zu brechen. Dann hat er noch Pech mit einer Handgranate - das Gesicht vernarbt, das Selbstbewusstsein ist im Keller. Der als Angsthase verlachte Junge baut daher auf einen imaginären Freund: Adolf Hitler. Eine selbstgefällige Witzfigur, mit NS-Uniform, Schnurrbärtchen und straff zur Seite gekämmten Haaren. Der „Freund“ taucht in Jojos Leben ständig auf, gibt Ratschläge und zieht über Juden her.

Es ist tatsächlich zum Lachen, wenn Hitler wild herumpoltert und dem Jungen seine Ideologien einimpft. Anfangs glaubt Jojo (Roman Griffin Davis) fest an das, was ihm die imaginäre Vaterfigur erzählt. Doch nach und nach wandelt sich sein Denken, ausgerechnet durch die Begegnung mit einer jungen Jüdin. Seine Mutter hat das Mädchen Elsa in einer Dachkammer im Haus versteckt. Langsam gewinnt diese sein Vertrauen. „Sie scheint kein schlechter Mensch zu sein“, erzählt Jojo Hitler zögerlich.
Die Nazi-Satire „Jojo Rabbit“ von Taika Waititi ist eine schräge, aber gelungene Gratwanderung. Bereits zwei Golden-Globe-Nominierungen gab es für „Jojo Rabbit“.

dpa