Bulgarien: Humanitäre Hilfe an Ukraine - Unklarheit über Waffenlieferungen
Bulgarien will sich an der humanitären Hilfe für die Ukraine in einem Gesamtumfang von rund 700.000 Euro beteiligen. Eine Waffenlieferung des S-300-Flugabwehrsystems sowjetischer Bauart wird derzeit jedoch nicht in Betracht gezogen.
Humanitäre Hilfe an der Grenze zu Rumänien (AFP)

Das EU- und NATO-Land Bulgarien schickt weitere humanitäre Hilfe in die Ukraine. Ob Bulgarien auch bereit wäre, sein S-300 Flugabwehrsystem sowjetischer Bauart an die Ukraine zu übergeben, war am Donnerstagabend zunächst noch unklar. Die Regierung in Sofia äußerte sich im Vorfeld eines am Freitag beginnenden Besuchs von US-Verteidigungsminister Lloyd Austin vorerst nicht dazu. Bulgarien könnte internationalen Medien zufolge von den USA dafür einen gleichwertigen Ersatz erhalten. Ministerpräsident Kiril Petkow kommentierte die Medienberichte nicht. Vize-Regierungschefin Kornelia Ninowa erklärte, ihre mitregierende Sozialistische Partei sei gegen Lieferungen von Waffen und Munition aus Bulgarien an die Ukraine. Bulgarien wird seit Dezember 2021 von einer liberal-sozialistischen Koalition aus vier Parteien regiert. Die russische Botschafterin in Sofia, Eleonora Mitrofanowa, warnte Bulgarien vor Waffenlieferungen an die Ukraine. „Lieferungen von Waffen, auch sowjetischer Herkunft, sowie von Munition für die ukrainischen Nationalisten“ würden den bilateralen Dialog nicht verbessern, sagte Mitrofanowa in einer Videobotschaft auf Facebook. Wie das Staatsradio in Sofia am Donnerstag berichtete, soll die Ukraine indes weitere humanitäre Hilfe aus Bulgarien erhalten, darunter auch Zelte, Schlafsäcke, tragbare Betten, Stromgeneratoren sowie Medikamente, Schutzmasken und -anzüge sowie Desinfektionsmittel in einem Gesamtwert von 1,4 Millionen Lewa (rund 700.000 Euro).

DPA