Cannabispflanze (AP)
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Die Regierungsparteien der Ampel-Koalition wollen laut Koalitionsvertrag die „kontrollierte Abgabe von Cannabis an Erwachsene zu Genusszwecken“ erlauben. Dazu soll es lizenzierte Geschäfte geben, die dafür sorgen sollen, dass auch der Staat vom legalen Verkauf des Stoffs profitiert. Ein Unternehmen, das sich um den Import kümmern will, ist die „Entwicklungsgesellschaft CPharm International“ (ECI).

ECI plant umfangreiche Investition

Wie der „Münchner Merkur“ berichtet, will ECI nicht weniger als 400 Millionen Euro in dem krisengeschüttelten Land investieren. Dazu habe man bereits Gespräche mit den Taliban aufgenommen. Die Miliz hatte im August nach dem Abzug der NATO-geführten Truppen schnell die faktische Macht im Land übernommen.

Diplomatisch anerkannt wurde die Taliban-Regierung bislang nur von wenigen Ländern. Allerdings finden sich immer mehr Regierungen mit der normativen Kraft der faktischen Herrschaft der Taliban ab und verhandeln mit diesen über wirtschaftliche und humanitäre Fragen.

„Arbeit schaffen“ und „traditionelle Landwirtschaft unterstützen“

Wie ein Taliban-Sprecher aus dem Innenministerium in Kabul gegenüber „Bild“ erklärte, will sich ECI eine Monopolstellung hinsichtlich des Ankaufs und der Verwertung von Cannabis in Afghanistan sichern. Offenbar wolle man damit auch den deutschen Markt versorgen. Zudem plane das Unternehmen Investitionen in Höhe von insgesamt 400 Millionen Euro, um in Afghanistan eine Fabrik zu errichten. In dieser sollen Arzneimittel und Drogerieartikel auf Cannabisbasis hergestellt werden.

Die Taliban, gegen die immer noch zahlreiche Wirtschaftssanktionen bestehen, bezeichnen das Investitionsvorhaben als „wichtig“. Auf diese Weise könnten, so ein Sprecher, „die Menschen Arbeit finden“.

ECI-Geschäftsführer Werner Zimmermann argumentiert seinerseits mit der „traditionellen Landwirtschaft“, die auf diese Weise Stärkung erfahre. „Wo jetzt Opium angebaut wird, könnte künftig Hanf wachsen“, meint der Unternehmer zu „Bild“.

Schätzungen der UNO zufolge wurde 2020 in Afghanistan auf zwischen 202.000 und 246.000 Hektar Opium angebaut. Seit der Machtübernahme durch die Taliban sei der Export von Grundstoffen für die Herstellung von Betäubungsmitteln drastisch angestiegen.

TRT Deutsch