Der britische Mineralölriese BP hat wegen der geringen Nachfrage nach Öl in der Corona-Krise ein Minus von 16,8 Milliarden Dollar (14,3 Milliarden Euro) gemacht und warnt vor weiteren Verlusten. Die Prognose für die Nachfrage nach dem Rohstoff und die Preise bleibe mitten in der Corona-Krise „herausfordernd und unsicher“, teilte BP am Dienstag in London bei Vorlage der Quartalszahlen mit.
BP musste im zweiten Quartal 20 Milliarden Dollar abschreiben, weil der Wert der Ölvorräte des Konzerns mit dem Verfall des Ölpreises stark geschrumpft ist. Der Preis, der im März zu fallen begann und zeitweise sogar ins Negative rutschte, pendelt derzeit um 40 Dollar pro Barrel (159 Liter). Das ist sehr viel weniger als vor einem Jahr.
BP kündigte am Dienstag eine Dividendenkürzung an. Zudem will der Konzern 10.000 Stellen weltweit streichen, etwa 15 Prozent des Personals, wie er bereits mitgeteilt hatte. Die Investitionen sollen um 25 Prozent gekürzt werden. Der Ölriese strebt zudem seine Umwandlung zum „Energiekonzern“ an.
Auch die Konkurrenz von BP hat schwere Verluste gemacht: Royal Dutch Shell etwa wies für das zweite Quartal ein massives Minus von 18,1 Milliarden Dollar aus. Exxon Mobil und Chevron vermeldeten ebenfalls Milliardenverluste. Die Coronavirus-Pandemie hat zu einer weltweiten Wirtschaftskrise geführt, in deren Zuge auch die Nachfrage nach Erdöl spürbar zurückgegangen ist.
AFP
Ähnliche Nachrichten
Corona-Krise und 737-Max-Debakel: Boeing droht Rekordverlust für 2020
Dem Boeing-Konzern droht ein historischer Rekordverlust. Die Erlöse waren seit 15 Jahren nicht mehr so schwach wie im letzten Jahr. Zum Debakel um den Absturzflieger 737 Max kam auch noch die Corona-Krise hinzu. Es gibt aber Anlass zur Hoffnung.
Selbe Kategorie
SpaceX: Türkischer Ingenieur beschuldigt Elon Musk der Sklaverei
SpaceX-Chef Elon Musk wird der Ausbeutung von Mitarbeitern beschuldigt. „Wir wurden allein auf einer Insel zurückgelassen“, sagte ein türkischer Ingenieur, der für das Raumfahrtunternehmen tätig war. Musk habe sie „wie Sklaven arbeiten“ lassen.
Nord Stream 2: Mindestens 18 europäische Firmen ziehen sich zurück
Einem Bericht des US-Außenministeriums zufolge beenden mindestens 18 europäische Unternehmen ihre Teilnahme am Projekt Nord Stream 2. Die USA sind strikt gegen die Pipeline - die Sanktionsdrohungen des Landes scheinen Wirkung zu zeigen.
US-Kongress: Gesetzentwurf gegen Zwangsarbeit der Uiguren eingebracht
Das US-Repräsentantenhaus hat einen überarbeiteten Gesetzentwurf zur Sanktionierung von Zwangsarbeit in der chinesischen Provinz Xinjiang eingebracht. Die erste Fassung war letztes Jahr angenommen worden, konnte aber nicht verabschiedet werden.
Nach Kritik: VW bedauert Werbeanzeige auf US-Nachrichtenseite „Breitbart“
Der Autoriese VW steht wegen einer Werbeanzeige auf dem rechten US-Nachrichtenportal „Breitbart“ unter Druck. Nach Kritik im Netz äußerte sich der Autokonzern öffentlich: „Volkswagen distanziert sich eindeutig von jedem extremistischen Gedankengut.“