Die Verbraucherorganisation Foodwatch fordert angesichts angespannter Agrarmärkte infolge des Ukraine-Krieges stärkere Schranken gegen preistreibende Finanzwetten.
Angesichts drohender Hungerkrisen in manchen Ländern sei „Zockerei“ auf Agrar-Rohstoffpreise unerträglich, sagte Foodwatch-Strategiedirektor Matthias Wolfschmidt. „Es braucht Transparenz darüber, wer über welche Getreidereserven verfügt – nur so kann der Angst vor Knappheit begegnet werden.“ Die Europäische Union müsse Spekulations-Limits festlegen und so Wetten auf steigende Preise beenden.
Preise stiegen, weil Unternehmen und Regierungen befürchteten, nicht mehr genug Weizen, Sonnenblumenöl oder andere Grundnahrungsmittel kaufen zu können, sagte Wolfschmidt. Finanzspekulanten befeuerten dies zusätzlich, indem sie auf steigende Preise an Rohstoffbörsen wetten.
Die Finanzindustrie sei schon jetzt ein Gewinner der russischen Militäroperation, kritisierte Foodwatch. Aufsichtsbehörden in der EU und den USA fehlten weiterhin wirksame Instrumente, um Spekulation zu begrenzen.
Mehr zum Thema: Anders Shoppen: Wie der Ukraine-Krieg das Einkaufen verändert
DPA
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