Der türkische Präsident Recep Tayyip Erdoğan (AA)
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Der türkische Präsident Recep Tayyip Erdoğan kritisiert die Privatbanken und wirft ihnen vor, in der Corona-Krise unsolidarisch zu agieren. Nach Ausbruch der Pandemie sind wie vielerorts auch in der Türkei zahlreiche Unternehmen in Turbulenzen geraten. Um der Wirtschaft zu helfen, hat die Türkei zur Überbrückung der Krise eine Reihe von Maßnahmen getroffen.

„Während wir alle unsere Ressourcen mobilisiert haben, um alle Sektoren zu unterstützen, schneiden Privatbanken bei diesem Test nicht sehr gut ab. Wir erwarten, dass Privatbanken mehr Verantwortung übernehmen - in einer Zeit, in der unser Land und unsere Nation Schwieriges durchmachen“, sagte Erdoğan nach einer virtuellen Kabinettssitzung.

Demnach hätten die staatlichen Banken die Kreditrückzahlungen von Unternehmen vorerst zurückgestellt – in der Summe rund 2,8 Milliarden Euro. Auch mit den Privatkrediten von rund 800.000 Menschen seien sie so verfahren. Rückzahlungen von immerhin 5,5 Milliarden Euro hätten die staatlichen Banken aufgeschoben, konstatierte Erdoğan.

Privatbanken dagegen seien weder diesem Beispiel gefolgt, noch hätten sie ähnliche Maßnahmen getroffen. Wie die Nachrichtenplattform „Hürriyet“ berichtet, fordert der türkische Präsident nun auch die Privatbanken zu mehr Solidarität in der Krise auf.

Eine Kreditanfrage beim Internationalen Währungsfonds (IWF) wegen der Pandemie werde es nicht geben, erklärte Präsident Erdoğan.



TRT Deutsch