Angesichts der starken Schwankungen bei den Energiepreisen haben Verbraucherschützer größere Gasreserven und Entlastungen für Privathaushalte gefordert. „Für Gasspeicher braucht es einen Mindestfüllstand zu Beginn des Winters“, sagte der Vorstand des Verbraucherzentrale Bundesverbands (vzbv), Klaus Müller, der „Augsburger Allgemeinen“ vom Donnerstag. Dieser Füllstand müsse transparent gemacht und überwacht werden.
Falls die Preise für Öl und Gas weiter ansteigen, müssten zudem vor allem Haushalte mit geringen Einkommen finanziell unterstützt und vor Gassperren im Winter geschützt werden, forderte Müller weiter. „So müssen zum Beispiel das Wohngeld, Hartz IV und die Altersgrundsicherung entsprechend dem Anstieg der Energiepreise erhöht werden.“ Industrieausnahmen müssten gestrichen oder steuerlich finanziert werden.
Nötig sei außerdem eine stärkere Förderung der energetischen Gebäudesanierung in den kommenden Jahren, sagte Müller der „Augsburger Allgemeinen“. „Hier sollten zuerst die Gebäude mit der schlechtesten Energieeffizienz saniert werden, viele Haushalte mit geringem Einkommen leben gerade hier.“ Mittelfristig müsse die Politik die Importabhängigkeit von Öl und Gas reduzieren - vor allem über den Ausbau von Erneuerbaren.
11 Nov. 2021

Verbraucherschützer fordern Entlastungen bei Energiepreisen
Der Winter rückt näher, die Debatte um die hohen Energiepreise wird intensiver. Verbraucherschützer fordern nun Entlastungen für Privathaushalte und einen Mindestfüllstand bei den Gasspeichern. Außerdem solle die Importabhängigkeit geringer werden.
AFP
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