Symbolbild (dpa)
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Aktionäre der Börsenschwergewichte in Deutschland können sich in diesem Jahr in der Summe über eine rekordverdächtige Dividende freuen. Von dem Geldsegen von knapp 51 Milliarden Euro (Vorjahr: 36 Mrd.), die die 40 Dax-Konzerne an ihre Anteilseigner für das abgelaufene Geschäftsjahr ausschütten, profitieren vor allem ausländische Anleger, wie aus einer Untersuchung des Beratungs- und Prüfungsunternehmens EY hervorgeht. Denn die Topkonzerne sind mehrheitlich in der Hand ausländischer Investoren. Knapp 27 Milliarden Euro Dividende gingen demnach ins Ausland. An inländische Anleger flossen 18,3 Milliarden Euro. Der restliche Betrag lässt sich nicht genau zuordnen. Gezahlt wird die Dividende für das abgelaufene Geschäftsjahr nach den jeweiligen Hauptversammlungen im laufenden Jahr. Die Summe von knapp 51 Milliarden Euro ist der höchste Wert seit Beginn der Auswertung 2010.

Anleger aus Deutschland in der Minderheit

Den Angaben zufolge befanden sich die Wertpapiere der Dax-Konzerne zum Stichtag 31. Dezember 2021 mindestens zu gut 53 Prozent im Besitz ausländischer Investoren. Anleger aus Deutschland hielten lediglich knapp 30 Prozent der Anteilsscheine. Weitere 17 Prozent des Aktienbestands ließen sich EY zufolge nicht zuordnen.

„Deutschlands Top-Konzerne haben sich in der Vergangenheit zu internationalen Schwergewichten entwickelt“, erläuterte Henrik Ahlers, Vorsitzender der Geschäftsführung von EY Deutschland. Sie erwirtschaften inzwischen mehr als die Hälfte ihres Umsatzes außerhalb Europas. „Es ist nur folgerichtig, dass sich die zunehmende Internationalität des operativen Geschäfts auch in der Zusammensetzung der Anteilseigner widerspiegelt.“

Autokonzerne unter den Top-Dividendenzahlern Top-Dividendenzahler war demnach in diesem Jahr Mercedes-Benz. Der Autokonzern schüttete insgesamt 5,4 Milliarden Euro an die Aktionäre aus. Davon gingen 3,5 Milliarden Euro ins Ausland, 1,9 Milliarden an Anleger aus Deutschland. Die zweithöchste Dividende zahlte der Versicherungskonzern Allianz mit insgesamt 4,4 Milliarden Euro – 1,7 Milliarden Euro an inländische Investoren und 2,7 Milliarden Euro an Anleger im Ausland. Der Autokonzern BMW lag mit 3,8 Milliarden Euro an dritter Stelle. Hier dominierte mit 1,9 Milliarden Euro die Ausschüttung an Anleger aus Deutschland, 1,4 Milliarden Euro flossen ins Ausland, etwa 560 Millionen Euro lassen sich EY zufolge nicht zuordnen. Bei BMW haben die Erben der Industriellenfamilie Quandt, Susanne Klatten und ihr Bruder Stefan Quandt, einen Stimmrechtsanteil von zusammen fast 47 Prozent. Am höchsten ist der Anteil ausländischer Anteilseigner nach den Daten beim Immobilienkonzern Vonovia. Nur zehn Prozent der Aktien sind in den Händen deutscher Investoren. Am höchsten ist der Anteil deutscher Anleger mit 77 Prozent bei Siemens Healthineers, etwa 75 Prozent des Medizintechnikunternehmens liegen bei der Siemens AG.

dpa