Die Deutsche Bundesbank hat in ihrem Monatsbericht vor einer Rezession im Winter gewarnt. (AA)
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Die Bundesbank warnt in ihrem aktuellen Monatsbericht vor einer Rezession in Deutschland. Die Anzeichen dafür „mehren sich“, heißt es in dem am Montag veröffentlichten Bericht. Auch im neuen Quartalsbericht des Bundesverbands der Deutschen Industrie (BDI) heißt es, die Industrie „dürfte in den nächsten Monaten eine schwere Rezession durchlaufen“. Bundesbank rechnet mit deutlichem BIP-Rückgang Die Fachleute der Bundesbank verstehen unter Rezession „einen deutlichen, breit angelegten und länger anhaltenden Rückgang der Wirtschaftsleistung“. Das reale Bruttoinlandsprodukt (BIP) dürfte im laufenden Quartal bis Ende September etwas zurückgehen und in den beiden Quartalen ab Oktober „deutlich schrumpfen“, heißt es im Monatsbericht. Grund sei vor allem die äußerst angespannte Lage bei der Energieversorgung aufgrund des russischen Krieges gegen die Ukraine. „Die hohe Inflation und die Unsicherheit in Bezug auf die Energieversorgung und ihre Kosten beeinträchtigen dabei nicht nur die gas- und stromintensive Industrie sowie deren Exportgeschäfte und Investitionen, sondern auch den privaten Konsum und die davon abhängigen Dienstleister“, schreiben die Fachleute. Die Lage bei der Gasversorgung bleibe in den kommenden Monaten „äußerst angespannt“. Die Inflation dürfte „in den nächsten Monaten in den zweistelligen Bereich vorrücken“, hieß es weiter. Der Arbeitsmarkt aber zeige sich „weiter widerstandsfähig“. Die Beschäftigung sei im Juli moderat gewachsen, vor allem wegen der Besetzung sozialversicherungspflichtiger Stellen. „Die wirtschaftlichen Folgen des Krieges werden immer mehr spürbar“ Der BDI erklärte, die stark gestiegenen Preise für fossile Brennstoffe und der schwache Euro hätten zu einer deutlichen Verschlechterung der Handelsbedingungen geführt. In Kombination mit kaum steigenden Exporten bremse der Außenhandel das BIP-Wachstum aus. Dazu kommt, dass die Knappheit an Vorprodukten nach wie vor die Produktion in der Industrie ausbremse, erklärte der BDI. Die Engpässe hätten zwar etwas abgenommen - die Unsicherheiten aufgrund des Ukraine-Kriegs aber nähmen zu. „Die wirtschaftlichen Folgen des Krieges werden immer mehr spürbar“, lautet das Fazit des BDI. Die schwere Rezession in der Industrie habe Ausstrahleffekte auf die gesamte Wirtschaft.

AFP