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Das Ziel war es, Omar moralisch zu unterstützen!

Der griechische Zivilschutzminister Nikos Chardalias sagte: „Galatasaray weigerte sich, die von der griechischen Gesetzgebung vorgeschriebenen Schnelltests durchzuführen. Weil sie den Test ablehnten, durften sie auf meine Anweisung hin nicht einreisen." In einer öffentlichen Erklärung erwiderte Galatasaray: "Der üblichen diplomatischen Praxis zwischen der Türkei und Griechenland zuwider, wurden die international anerkannten PCR-Tests mit einer Gültigkeit von 72 Stunden nicht akzeptiert und ein neuer Test angefordert. Und obwohl unser Trainer Fatih Terim und unsere Spieler konstruktiv agierten und sogar die entsprechenden Maßnahmen für den Test erduldeten, wurden sie äußerst unangemessen, ja sogar herablassend behandelt, und die Spannungen nahmen weiter zu.“ Anschließend verwies der Club auf die Details. Wie bereits erwähnt, sollte dieses Spiel viel mehr sein als ein Freundschaftsspiel, denn es sollte ausgetragen werden, um die Moral von Omar Elabdellaoui zu stärken, der schon für beide Mannschaften aufgelaufen war. Omar Elabdellaoui sollte erstmals nach 28 Wochen wieder spielen, nachdem er in der Silvesternacht beim Versuch, im Garten seines Hauses mit einem Feuerwerk seine drei Kinder, von denen eines unter Down-Syndrom leidet, zu unterhalten, bei einem Unfall zu erblinden drohte. Galatasaray setzte den Namen von Omar Elabdellaoui an die Spitze der für das Spiel angekündigten Kaderliste. Wir wissen nicht, ob sich Nikos Chardalias daran erinnert, aber in der Vergangenheit standen sich türkische und griechische Mannschaften bei vielen Gelegenheiten gegenüber und verließen sich auf die verbindende Kraft des Sports, insbesondere des Fußballs, nicht um Trophäen zu gewinnen, sondern die Herzen der Menschen. Wir denken, es ist sinnvoll, noch einmal daran zu erinnern.

PAOK-Galatasaray: „Ein Spiel für die Menschlichkeit“

Nach dem Erdbeben in der Marmararegion am 17. August 1999 wurden die Spiele der Süperlig in der Türkei ausgesetzt und Fußballspiele zugunsten der Erdbebenopfer organisiert. Das erste dieser Spiele wurde am 2. September 1999 zwischen PAOK und Galatasaray im Toumba-Stadion ausgetragen. Am 1. September 1999 landete das Flugzeug, welches das Team von Galatasaray nach Griechenland flog, auf Anordnung der griechischen Regierung statt in Athen in Thessaloniki, wo das Spiel ausgetragen werden sollte. Die Delegation Galatasarays wurde mit Blumen empfangen und passierte zügig die Passkontrolle. Galatasaray-Präsident Faruk Süren richtete sich auf Griechisch an die Zuschauer, die Mannschaft betrat das Spielfeld mit dem Banner „Danke an das freundliche griechische Volk“ und die Spieler überreichten den Fußballfans auf der Tribüne Blumen. PAOK hatte ein Erdbebenopfer aus der Türkei namens Güvenç Pembegül, das von einem griechischen Such- und Rettungsteam nach dem Marmara-Erdbeben gerettet worden war, zu der Begegnung eingeladen. Die Präsidenten beider Clubs überreichten Gedenkmedaillen an die Such- und Rettungsteams, die beim Marmara-Erdbeben aus der Türkei und aus Griechenland im Einsatz gewesen waren. Als Zeichen des Friedens stiegen Tauben auf. Die Spieler beider Mannschaften ließen sich vor dem Spiel für Erinnerungsfotos ablichten. Galatasaray erhielt bei der Begegnung, die man mit 2:0 für sich entschied, nach jedem Tor Applaus. Der Erlös des Spiels, das von 20.000 Fußballfans verfolgt wurde, sollte den Erdbebenopfern vom 17. August 1999 zugutekommen und wurde an das türkische Generalkonsulat übergeben. Die griechische Presse wählte versöhnliche Schlagzeilen wie „Unsere Brüder sind angekommen“ und „Spiel für die Menschlichkeit“. Damals wie heute gab es Spannungen zwischen der Türkei und Griechenland, aber man zeigte, dass man diese zugunsten der Menschlichkeit überwinden kann. Während die Türkei noch die Wunden des Erdbebens vom 17. August 1999 heilte, erlebte ihr Nachbar Griechenland am 7. September 1999 ein verheerendes Erdbeben, dessen Epizentrum Athen war. Nach diesem Erdbeben liefen Panathinaikos und Beşiktaş am 12. Oktober 1999 im Athener Olympiastadion auf. Während Beşiktaş mit dem Banner „Wir teilen den Schmerz der griechischen Nation“ das Feld betrat, wurden auch bei diesem Match die Bilder der Freundschaft vom Spiel PAOK-Galatasaray gezeigt. Die Einnahmen des Spiels, das 1:1 endete, wurden den Erdbebenopfern gespendet.

Das größte Stadion der Türkei wurde mit einem Spiel zwischen Galatasaray und Olympiakos eröffnet!

Türkische und griechische Vereine standen sich in der Vergangenheit nicht nur bei Benefiz-Veranstaltungen gegenüber, sondern auch bei der Eröffnung von Sportstätten, die für die Länder von besonderer Bedeutung sind, sowie bei Freundschaftsspielen, die für die Vereine Ausdruck der Wertschätzung sind. So fand am 31. Juli 2002 das Eröffnungsspiel des Atatürk-Olympiastadions, das größte Stadion der Türkei, zwischen Galatasaray und Olympiakos statt. Die griechische Mannschaft AEK spielte am 80. Jahrestag ihrer Gründung sowohl in Istanbul als auch in Athen gegen Galatasaray. Weder im Vorfeld noch im Nachgang zu den Spielen gab es Diskriminierungen wie solche am 12. Juli 2021. Wäre sich Nikos Chardalias der Geschichte der Türkei und Griechenlands in sportlicher Hinsicht bewusst, hätte er Galatasaray nicht daran gehindert, nach Griechenland einzureisen.

Chardalias überging auch Olympiakos!

Im Mittelpunkt des Matches, das für den 13. Juli angesetzt war, sollte wieder die Menschlichkeit stehen. Omar Elabdellaoui, dem in den kommenden Tagen operative Eingriffe an den Augen bevorstehen, hätte zum ersten Mal nach längerer Spielpause in der Partie zwischen seiner alten Mannschaft Olympiakos und seinem aktuellen Verein Galatasaray spielen können, die ihn in diesen für ihn schwierigen Zeiten nicht im Stich ließen. Auch seine Kinder, belastet von der Situation ihres Vaters, hätten sich gefreut, ihn nach langer Pause wieder auf dem Platz zu sehen. Doch das ließ Nikos Chardalias mit seinen unangebrachten Schikanen gegen das Galatasaray-Team am Athener Flughafen nicht zu. Omar Elabdellaoui war nicht nur für Galatasaray, sondern auch für Olympiakos ein wichtiger Spieler. Omar Elabdellaoui lief 170 Mal für die griechische Mannschaft auf, gewann mit Olympiakos Pokale und war Mannschaftskapitän. Er war also auch ein Gewinn für den griechischen Fußball. Nikos Chardalias hat mit seiner Entscheidung nicht nur Galatasaray, sondern auch seine Landesmannschaft Olympiakos gedemütigt. Kurz gesagt, die Menschlichkeit konnte die Grenzen Griechenlands nicht überschreiten ...