Symbolbild: Ein Fußball mit der Aufschrift „No room for racism“. (dpa)
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Englands Fußball-Klubs wollen Anfang Mai mit einem gemeinsamen Social-Media-Boykott gegen rassistische Beleidigungen und Anfeindungen in den sozialen Netzwerken protestieren. Der Boykott werde am 30. April beginnen und laufe bis zum 3. Mai, teilten die Premier League, der englische Fußball-Verband FA und weitere Organisationen am späten Samstagabend mit.

Neben den Klubs der Premier League wollen sich auch die Vereine der höchsten Frauen-Liga des Landes sowie weitere Klubs anderer Spielklassen an dem Boykott beteiligen.

Die Aktion soll die Netzwerke Facebook, Twitter und Instagram betreffen. Die Plattformen müssten mehr gegen den Hass im Netz unternehmen und zeigen, wie wichtig der fortwährende Kampf gegen Diskriminierung sei, heißt es in der Stellungnahme. „Jede Art von Rassismus ist inakzeptabel und die schockierenden Beleidigungen, die Spieler in sozialen Netzwerken hinnehmen müssen, müssen ein Ende haben“, forderte Premier-League-Chef Richard Masters.

Zahlreiche Spieler englischer Klubs hatten zuletzt rassistische Angriffe in den sozialen Medien erlebt, darunter Marcus Rashford und Sadio Mané. Auch der englische Nationalspieler Jude Bellingham von Borussia Dortmund war betroffen. Der walisische Zweitligist Swansea City sowie der schottische Fußball-Meister Glasgow Rangers hatten bereits vor einigen Wochen mit einem Boykott darauf reagiert.

Unterstützung gibt es auch aus der Bundesliga

Die TSG 1899 Hoffenheim wird sich dem Social-Media-Boykott von Englands Fußball-Vereinen anschließen, um ebenfalls gegen rassistische Beleidigungen und Anfeindungen in den sozialen Netzwerken zu protestieren. Auch Mitglieder der TSG seien zuletzt übel beschimpft oder mit rassistischen Aussagen beleidigt worden, teilte der Fußball-Bundesligist am Montag mit.

„Eine Entwicklung, die absolut inakzeptabel und nicht zu ertragen ist. Die TSG Hoffenheim steht für Toleranz, Respekt und Zusammenhalt. Wir lehnen jede Form von Rassismus, Diskriminierung und Gewalt, auch in verbaler Form, ab“, sagt Holger Kliem, Leiter der Medienabteilung bei den Kraichgauern. Er verwies darauf, dass erst vor einigen Wochen die Hoffenheimer Profis Ryan Sessegnon und Diadie Samassekou im Netz rassistisch beleidigt worden seien.

Wie auch in England richtet sich die Aktion der Hoffenheimer an die Netzwerke Facebook, Twitter und Instagram. Der Klub musste auch bereits in anderem Zusammenhang Erfahrungen mit Intoleranz und Verfall der Fankultur machen: Im Vorjahr hatten sich mehrere Bundesligaklubs mit dem Verein aus dem baden-württembergischen Sinsheim solidarisiert, nachdem in Stadien Hassgesänge und Transparente gegen die Person des Präsidenten der TSG, Dietmar Hopp, aufgetaucht waren.

dpa