Ein Formel-1-Auto fährt in Istanbul für einen Werbefilm des Grand Prix. (AA)
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Nach neun Jahren Pause kehrt die Rennserie am 15. November nach Istanbul zurück. Die 14. Runde der Saison findet im Istanbul Park statt. Insgesamt 58 Runden erwarten die Formel-1-Fahrer am Sonntag (11.10 Uhr MEZ) auf der 5,338 Kilometer langen Strecke, die vom Deutschen Hermann Tilke entworfen wurde.

Lange Geraden wechseln sich mit harten Bremszonen ab. Einzelne Abschnitte wurden schon mit den Traditionsrennstrecken in Spa-Francorchamps (Belgien) oder Interlagos (Brasilien) verglichen. Als Highlight der rund 40 Millionen US-Dollar teuren Rennstrecke gilt die anspruchsvolle Kurve acht.

„Wir fühlen die Verantwortung und die Aufregung, einen Wettbewerb auszurichten, der Istanbul und unser Land stolz machen wird“, sagte der türkische Verkehrsminister Adil Karaismailoğlu auf einer Pressekonferenz.

Rund eine Stunde dauert die Fahrt aus dem Herzen Istanbuls in das östliche Kurtköy im asiatischen Teil der Metropole.Ursprünglich war ein Stopp in der Türkei 2020 nicht vorgesehen, doch durch die Corona-Krise kommt es nach neun Jahren zur Rückkehr.Ursprünglich hatten die Veranstalter noch auf 100.000 Zuschauer gehofft, doch die anhaltende Pandemie machte einen Strich durch die Rechnung.

Bei der 2005 eröffneten Strecke wurden bis 2011 insgesamt sieben Formel-1-Rennen veranstaltet. Der Brasilianer Felipe Massa ist mit drei aufeinanderfolgenden Erfolgen in den Jahren 2006 bis 2008 der Rekordsieger. Massa schaffte es zudem als einziger Fahrer drei Mal auf die Pole Position. Von den aktuellen Piloten feierten bereits Kimi Räikkönen (2005), Lewis Hamilton (2010) und Sebastian Vettel (2011) in Istanbul Siege.

Der Kolumbianer Juan Pablo Montoya hält die aktuellen Rekorde auf der Strecke: 2005 erzielte er beim ersten Rennen auf der Strecke die schnellste Rundenzeit (1:24,770) und die höchste Geschwindigkeit (330.3 km/h).

Die Istanbuler Strecke. (AA)

Das unvergessene Rennen: 2010 kollidierten die Teamkollegen Sebastian Vettel und Mark Webber in ihrer zweiten gemeinsamen Saison bei Red Bull – ein Crash mit langwierigen Folgen. Der Australier Webber wurde intern für den Unfall verantwortlich gemacht und fühlte sich beim Team laut eigener Aussage fortan benachteiligt. Die Autos berührten sich beim Herausbeschleunigen aus Kurve elf, Vettels Reifen platzte und er schied aus. Webber vergab in diesem Jahr seine wohl beste WM-Chance, während Vettel am Ende trotzdem erstmals den Titel holte.

Auf dem Weg zu seinem zweiten WM-Titel mit Red Bull gewann Vettel 2011 auch den bislang letzten Grand Prix in Istanbul. Der Heppenheimer raste zuvor schon auf die Pole Position und setzte sich im Rennen vor Webber durch, Dritter wurde Fernando Alonso im Ferrari. Istanbul ist für Vettel ein besonderer Ort, denn 2006 kam er erstmals an einem Grand-Prix-Wochenende im Training am Freitag zum Einsatz und schloss den Tag gleich als Schnellster ab.

TRT Deutsch und Agenturen