Die Moderatoren Ruud Gullit and Reshmin Chowdhury stehen vor den Video-Bildern der Nominierten. Robert Lewandowski (M) vom deutschen Rekordmeister FC Bayern München wurde zum Weltfußballer des Jahres gewählt. Der 32 Jahre alte Pole setzte sich gegen Lionel Messi (r) und Cristiano Ronaldo (2.v.l) durch.  (dpa)
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Robert Lewandowski knöpfte sich das schicke Sakko zu und nahm den kleinen silbernen Pokal mit einem Grinsen entgegen. „Das ist ein unglaubliches Gefühl“, sagte der frisch gekürte Weltfußballer des Jahres am Donnerstagabend. „Ich bin sehr stolz und sehr zufrieden.“ Nach seinem Superjahr 2020 mit dem Triplesieger FC Bayern setzte sich der 32-Jährige bei der Wahl des Weltverbandes FIFA vor den Abogewinnern Cristiano Ronaldo von Juventus Turin und Lionel Messi vom FC Barcelona durch. „Ein großer Tag“, sagte Lewandowski, der bei der digitalen Gala von FIFA-Präsident Gianni Infantino persönlich geehrt wurde.

Der Münchner Hansi Flick verpasste dagegen die Kür zum weltbesten Trainer – ausgezeichnet wurde Liverpools Meistercoach Jürgen Klopp. Nationalmannschaftskapitän Manuel Neuer wurde als bester Torwart des Jahres geehrt. „Das, was wir als Team gemacht haben, ist absolut Wahnsinn“, sagte Lewandowski, der seinen Teamkollegen und Trainern ausdrücklich dankte.

Die Auszeichnung in der Ära von Messi und Ronaldo zu gewinnen, „bedeutet mir viel“, ergänzte der Starstürmer, der die Bayern zur deutschen Meisterschaft und zum Sieg im DFB-Pokal sowie in der Champions League geführt hatte. Lewandowski wurde in allen drei Wettbewerben Torschützenkönig. „Ein wunderschönes Gefühl“, sagte er.

Außerdem hatte der deutsche Rekordmeister noch im nationalen und europäischen Supercup gewonnen. Mit seinen Glanzleistungen sorgte Lewandowski für eine Premiere: Erstmals gewann ein Bundesliga-Profi die prestigeträchtige FIFA-Wahl zum Weltfußballer. „An dieser Auszeichnung führte aus meiner Sicht kein Weg vorbei“, sagte DFL-Geschäftsführer Christian Seifert und würdigte den Münchner als „Ausnahmestürmer, der zu den besten Spielern der Bundesliga-Geschichte zählt“. Die Wahl von Neuer sei „genauso hochverdient wie erfreulich“.

Klopp sticht Flick als Welttrainer aus

Klopp gewann den Trainertitel zum zweiten Mal nacheinander. Nach dem Triumph in der Champions League 2019 hatte er die Reds in der vergangenen Saison zur ersten englischen Meisterschaft seit 30 Jahren geführt. „Wir haben nicht 30 Jahre lang geträumt, aber schon für ein paar. Dass es im Sommer geklappt hat, war absolut außergewöhnlich“, sagte der frühere Bundesliga-Coach schick gekleidet im dunklen Anzug und ergänzte mit Blick auf die Corona-Krise: „Wir alle hatten ein sehr spezielles Jahr – unglücklicherweise nicht in einer positiven Art und Weise.“

Klopp und Flick lagen bei der Wahl gleichauf – die Stimmen der Nationalcoaches gaben den Ausschlag für den früheren Dortmunder. „Ich war tatsächlich überrascht, muss ich sagen“, sagte Klopp. „Das ist eine große Ehre und kaum zu glauben, um ehrlich zu sein.“

Die FIFA kürt seit 2010 den Welttrainer des Jahres. Dabei konnten sich vor Klopp im Vorjahr bereits Jupp Heynckes (2013) und der damalige Weltmeistertrainer Joachim Löw (2014) durchsetzen. Als beste Trainerin wurde die Niederländerin Sarina Wiegman ausgezeichnet, die zuletzt das Nationalteam der Fußballerinnen ihres Landes coachte und inzwischen für England tätig ist.

dpa