Der türkische Präsident Recep Tayyip Erdoğan hat sich mit seinem russischen Amtskollegen Wladimir Putin getroffen.  / Photo: AA (AA)
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Der türkische Präsident Recep Tayyip Erdoğan hat sich bei einem Treffen mit seinem russischen Amtskollegen Wladimir Putin gegen Alternativen zum Getreideabkommen ausgesprochen. Diese könnten „kein nachhaltiges, sicheres und stabiles Modell bieten“, sagte Erdoğan bei der Pressekonferenz am Montag im russischen Sotchi.

Das Getreideabkommen zwischen Russland und der Ukraine wurde im Juli 2022 unter Vermittlung von Türkiye und den Vereinten Nationen geschlossen worden. Das Abkommen ermöglichte Getreideexporte aus drei ukrainischen Schwarzmeerhäfen. Diese waren nach Russlands Einmarsch in der Ukraine im Februar 2022 unterbrochen worden. Moskau setze das Abkommen im Juli dieses Jahres aus.

Präsident Recep Tayyip Erdoğan sprach sich bei einer Pressekonferenz mit seinem russischen Amtskollegen Wladimir Putin gegen alternative Getreiderouten zum Schwarzen Meer aus. (AFP)

Vermittlerrolle Ankaras

Türkiye sei nach wie vor bereit, seine Vermittlerrolle im russisch-ukrainischen Konflikt fortzusetzen, sagte Erdoğan. Er betonte zudem die Bedeutung des Dialogs. Das Getreideabkommen, das eine wichtige Rolle bei der Bewältigung der Welternährungskrise spiele, sei wie ein „Atemrohr“ für Bedürftige in Ländern Afrikas und anderen armen Ländern.

Putin signalisierte seinerseits Bereitschaft, das Abkommen zu erneuern. Dafür müssten aber alle Bedingungen Moskaus erfüllt werden. Er beklagte, dass der Westen seinen Verpflichtungen bezüglich der russischen Getreideexporte nicht nachgekommen sei. Auch sei nicht genügend ukrainisches Getreide an bedürftige Länder geliefert worden.

Erdoğan: Türkiye sucht nach Lösungen

Erdoğan sagte, Ankara arbeite mit der UN an einem neuen Entwurf, um das Getreideabkommen wieder in Kraft zu setzen. „Ich glaube, dass Türkiye in kurzer Zeit eine Lösung finden wird, die den Erwartungen entspricht“, so der türkische Staatschef.

Erdoğan wurde von einer großen Delegation begleitet, zu der auch die Minister für Verteidigung, Außenpolitik, Energie und Finanzen sowie die Präsidentin der türkischen Zentralbank gehörten.

TRT Deutsch