02. Juli 2020, Berlin: Der türkische Außenminister Mevlut Çavuşoğlu (L) und der deutsche Außenminister Heiko Maas geben nach ihrem Treffen eine gemeinsame Pressekonferenz. (dpa)
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Bundesaußenminister Heiko Maas hat am Dienstag mit seinem türkischen Amtskollegen Mevlüt Çavuşoğlu ein Telefonatzum Berg-Karabach-Konflikt geführt. Man habe über die neuesten Entwicklungen und Lösungsansätze gesprochen, sagte Çavuşoğlu am Mittwoch in Ankara vor der aserbaidschanischen Botschaft.

„In Wahrheit ist die Lösung dieses Problems einfach“, sagte Çavuşoğlu. „Es gibt nur eine Lösung. Armenien zieht sich aus dem besetzten aserbaidschanischen Gebiet zurück. Solange dieser Rückzug nicht geschieht, wird dieses Problem nicht gelöst.“ Er betonte, die Türkei stehe solidarisch an Aserbaidschans Seite.

Wie das Auswärtige Amt auf seinem Twitter-Account am Dienstag mitgeteilt hatte, sprachen beide Seiten auch über den Konflikt zwischen Griechenland der Türkei im Mittelmeer: „Um die Spannungen im Östlichen Mittelmeer umfänglich lösen zu können, sind vereinbarte Direktgespräche zwischen Türkei & Griechenland entscheidend.“

Der seit Jahrzehnten andauernde Konflikt zwischen Aserbaidschan und Armenien um die Region Berg-Karabach war am Sonntag wieder aufgeflammt. Mehr als 100 Menschen wurden seitdem getötet.

Die von Armenien besetzte Region Berg-Karabach gehört völkerrechtlich zu Aserbaidschan. Nach dem Zusammenbruch der Sowjetunion besetzte Armenien das Gebiet und verlagerte Truppen dorthin. Seit 1994 gilt eine brüchige Waffenruhe. Armenien setzt auf Russland als Schutzmacht. Moskau hat dort tausende Soldaten und Waffen stationiert. Aserbaidschan hingegen betrachtet die Türkei als engen Verbündeten.

Karabach-Karte (TRT Deutsch)
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