Der türkische Parlamentspräsident Numan Kurtulmuş hat bei der Konferenz der europäischen Parlamentspräsidenten in Dublin scharf auf die Anschuldigungen der zypern-griechischen Vertreterin Annita Demetriou reagiert. / Photo: AA (AA)
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Der türkische Parlamentspräsident Numan Kurtulmuş hat die zyperngriechische Vertreterin Annita Demetriou wegen ihres „Besatzer“-Vorwurfs gegen Türkiye und Aserbaidschan scharf verurteilt. „Es ist wahr, dass es in Zypern eine Besatzung gibt. Aber der Besatzer in Zypern ist nicht Türkiye, sondern die zyperngriechische Seite, die die 1960 gegründete legale Republik Zypern abgeschafft und besetzt hat“, sagte Kurtulmuş am Donnerstag in Dublin. Er nahm dort an der Konferenz der europäischen Parlamentspräsidenten teil.

Die Präsidenten des zyperngriechischen Repräsentantenhauses, Demetriou, hatte bei ihrer Rede mit Blick auf Zypern und Karabach Türkiye und Aserbaidschan als Besatzer bezeichnet.

Kurtulmuş betonte die Bedeutung Karabachs als international anerkanntes Territorium Aserbaidschans. Ankara unterstütze den Befreiungskampf Bakus gegen die armenische Besatzung für Frieden in der Region. Er rief zudem zur Öffnung des Sangesur-Korridors auf, der allen Völkern der Region zugute käme.

Insel seit 1974 geteilt

Zypern ist seit der türkischen Friedensoperation 1974 geteilt. Türkiye intervenierte als Garantiemacht auf der Insel, nachdem die Militärjunta in Griechenland dort einen Putschversuch gestartet hatte. Dieser sollte die Insel mit dem griechischen Festland vereinen und bedrohte zugleich die türkische Minderheit.

Die Türkische Republik Nordzypern wurde 1983 ausgerufen, wird aber bisher nur von Türkiye anerkannt. Die Zyperngriechen im Süden lehnen eine Wiedervereinigung mit den Zyperntürken im Norden ab. Sie beanspruchen die politische Hoheit über die Insel.

Befreiung Karabachs

Seit 1994 hatten armenische Separatisten das international als Teil Aserbaidschans anerkannte Berg-Karabach besetzt. Im Herbst 2020 befreite Aserbaidschan einen Großteil der Region in einem 44-tägigen Krieg, der mit einem von Russland vermittelten Waffenstillstand endete.

Im September 2023 führte das aserbaidschanische Militär dort eine Anti-Terror-Operation durch, um die besetzten Gebiete zu befreien. Nach rund 24 Stunden wurde eine Waffenruhe vereinbart. Die armenischen Separatistengruppen wurden entwaffnet und aufgelöst.

TRT Deutsch