Der türkische Außenminister Mevlüt Çavuşoğlu hat die Unterstützung Türkiyes für die territoriale Integrität der Ukraine und die Rechte der Krimtataren bekräftigt. Der türkische Spitzendiplomat teilte am Montag auf der Kurznachrichtenplattform Twitter mit, er habe sich mit „dem Anführer der Krimtataren, Mustafa Abdülcemil Kırımoğlu, und der Ersten Stellvertretenden Außenministerin der Ukraine, Emine Dzheppar,“ getroffen. Dabei habe er erneut der turksprachigen Minderheit Unterstützung zugesichert.
Russische Streitkräfte waren im Februar 2014 auf der Halbinsel Krim einmarschiert und besetzen seither die Insel. Die Krimtaten werden seit der Annexion der Halbinsel durch Russland verfolgt. Türkiye bezeichnet die Einverleibung der Krim, genau wie die UN-Generalversammlung, als illegal.
Die Krimtataren sind ein am Schwarzen Meer beheimatetes Turkvolk. Die muslimischen Krimtataren sind sprachlich sowie kulturell mit den Türken in Türkiye verwandt und waren lange Zeit Teil des Osmanischen Reiches. Später lebten sie unter russischer Herrschaft. In der Sowjetunion ließ Josef Stalin zehntausende Krimtataren deportieren. Erst nach dem Ende der Sowjetunion kehrten sie aus dem Exil in ihre Heimat zurück, wo sie inzwischen eine Minderheit darstellen und erneut russischer Verfolgung ausgesetzt sind.
TRT Deutsch
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