27.10.2022, Israel, Rosh Hanikra: Libanesische Militärboote fahren an der Grenze zwischen Israel und Libanon. (dpa)
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Das türkische Außenministerium hat das jüngste Abkommen über die Festlegung der Seegrenze zwischen Libanon und Israel begrüßt. Das Ministerium drückte am Donnerstag seine Hoffnung aus, dass das Abkommen „zu Frieden und Stabilität im östlichen Mittelmeerraum beitragen wird“. Das Abkommen beinhalte „ein gemeinsames Entwicklungsmodell“ für die Unterzeichner und eine Aufteilung der Einnahmen durch einen dritten Betreiber. Dieser Mechanismus könne ein Vorbild für weitere Mittelmeerländer sein. Mit der Einigung geht ein jahrzehntelanger Streit zu Ende, der sich nach der Entdeckung großer Mengen Erdgas nochmals verschärft hatte. Dem Libanon soll durch das Abkommen die Erschließung des Offshore-Gasfeldes Kana ermöglicht werden. Das Gebiet rund um die Karisch-Gasplattform - nordöstlich der israelischen Hafenstadt Haifa - bleibt im Hoheitsgebiet Israels. Das Land hatte dort am Mittwoch mit der Gasförderung begonnen. Das türkische Außenministerium verwies in diesem Zusammenhang auf die Situation der geteilten Mittelmeerinsel Zypern: „Dieses Modell, für das es in der Welt ähnliche Beispiele gibt, kann einen positiven Präzedenzfall für die Region und besonders für die türkischen und griechischen Zyprioten darstellen.“ Ankara erinnerte in der Erklärung an ähnliche Vorschläge durch die Türkische Republik Nordzypern an die zyperngriechische Seite. Diese basierten „auf dem Verständnis eines gemeinsamen Betriebs“ und einer „gerechten Aufteilung der Einnahmen“.

TRT Deutsch