Der türkische Außenminister Hakan Fidan / Photo: AA (AA)
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Ankara hat Besorgnis über die jüngsten Unruhen in der nordirakischen Stadt Kirkuk geäußert. „Wir sind traurig und besorgt über die Spannungen, die zum Verlust von Menschenleben in Kirkuk geführt haben“, sagte der türkische Außenminister Hakan Fidan am Sonntag in der iranischen Hauptstadt Teheran. Er hielt dort eine gemeinsame Pressekonferenz mit seinem iranischen Amtskollegen Hossein Amir-Abdollahian ab. In Kirkuk lebt eine turkmenische Minderheit, die sich dort ab dem 16. Jahrhundert angesiedelt hatte.

Fidan fordert Ende der PKK-Präsenz

Türkiye fordere die irakischen Behörden auf, die zunehmende Präsenz der Terrorgruppe PKK in Kirkuk zu beenden, so Fidan. „Der Frieden und die Stabilität in Kirkuk wirken sich auf den Frieden und die Stabilität im ganzen Irak aus. Wir sehen Kirkuk als ein Symbol für die Kultur der friedlichen Koexistenz“, fügte er hinzu.

Der türkische Spitzendiplomat sagte, dass Kirkuk bisher viel Leid und Massaker ertragen habe. „Wir glauben, dass es wichtig ist, das empfindliche soziale Gleichgewicht in dieser Stadt zu bewahren und eine gleichberechtigte Vertretung und Beteiligung aller Gruppen an der Regierung sicherzustellen." Ankara fordere eine gleichberechtigte Vertretung und Beteiligung aller Bevölkerungsgruppen in der Stadt“.

Araber und Turkmenen beunruhigt über Situation

Anhänger der „Demokratischen Partei Kurdistans“ (KDP) hatten am Samstag in Kirkuk für die Wiedereröffnung einer Schnellstraße nach Erbil protestiert. Erbil ist die Hauptstadt der sogenannten Autonomen Region Kurdistans im Nordirak. Die KDP-Demonstranten blockierten mehrere Straßen mit brennenden Reifen und zwangen die örtlichen Behörden, eine Ausgangssperre über die Stadt zu verhängen. Nach Angaben der Polizei wurden bisher mindestens vier Menschen bei den Protesten getötet.

Diese Straße war von arabischen Stämmen und Turkmenen gesperrt worden, die sich gegen die Übergabe der Kontrolle an die KDP wehren. Der Kommandoposten hatte bis 2017 unter Kontrolle der KDP und der Peschmerga gestanden, bis die irakischen Regierungstruppen in Kirkuk einmarschierten und deren Präsenz beendeten. Grund dafür waren Unabhängigkeitsbestreben der Kurden nach einer Volksabstimmung. Turkmenen und Araber befürchten nun eine mögliche Rückkehr der Peschmerga.

TRT Deutsch